Mücken und Zecken. So gefährlich können sie heuer werden

Wird von Experten als gefährlichstes Tier der Welt bezeichnet: die asiatische Tigermücke. Sie birgt gefährliche Krankheiten in sich. apa
Der deutsche Virologenpapst Christian Drosten warnt vor der Verbreitung des West-Nil-Virus.
Bregenz Die gute Nachricht vorweg: Anlass zur Panik bestehe nicht, sagt auch Christian Drosten. Jedoch: Wachsamkeit ist angebracht. Denn das durch Stechmücken übertragene West-Nil-Virus ist in weiten Teilen Ostdeutschlands und nun auch im Großraum Berlin verstärkt zu beobachten. Das Virus kann plötzliches hohes Fieber, Muskelschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden verursachen, bei schweren Verläufen aber auch Hirnhaut- oder Hirnentzündungen. Eine von 100 infizierten Personen erkrankt schwer. Dass sich in Zeiten großer Mobilität im Waren- und Personenverkehr Krankheiten und Viren schnell in andere Regionen ausbreiten können, ist offensichtlich.

Mücken als Überträger
“Wir sind auf der Hut. Durch das Gelsenmonitoring der AGES (Anm: Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) wissen wir sofort, wenn sich eine Tierart ausbreitet, die gefährliche Viren übertragen kann”, sagt Klaus Zimmermann (64), wissenschaftlicher Sprecher der inatura Dornbirn. Eingeführt wurde das Gelsenmonitoring mit dem Auftreten der Tigermücke im Jahre 2011. Die Tigermücke ist ebenso wie auch heimische Mückenarten in der Lage, ein Virus wie das West-Nil-Virus zu übertragen.

Virus ist auf dem Radar
Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher weiß um die Existenz des West-Nil-Virus. “Wir haben es auf dem Radar. Und wir wissen, wer es übertragen kann. Krankheitsfälle durch das West-Nil-Virus wurden bei uns aber noch nicht registriert”, sagt Grabher. Dennoch wolle man sich nicht in Sicherheit wiegen und stets aufmerksam sein. Besonders bei unklaren Erkrankungen würde man immer auch gezielt auf exotische Viren untersuchen.

Der Landessanitätsdirektor weist darauf hin, dass Infektionen durch das Virus zu 80 Prozent asymptomatisch seien. Das Rekordjahr an Erkrankten gab es österreichweit 2018 mit 27 Fällen. Im Vorjahr waren es acht.
Zecken überall
Definitiv im Visier haben Klaus Zimmermann und Wolfgang Grabher die Zecken. “Klimawandelbedingt sind sie mittlerweile auf über 1500 Metern anzutreffen. Und das nicht nur in Büschen und auf Gräsern. Gerne benutzen sie auch Wirte. Vor allem Mäuse. Gibt’s viele Mäuse, sind sie zahlenmäßig stärker vertreten”, sagt Zimmermann.

Zu Wachsamkeit überall in der Natur rät auch der Landessanitätsdirektor. “Zecken können überall im hohen Gras an einem Hosenbein hinaufklettern. Zecken sind in ihrer Präsenz nicht auf eine Region beschränkt. Sie können überall sein”, betont der Mediziner. Seine alljährliche Empfehlung formuliert Grabher auch heuer deutlich: “Die Zeckenschutzimpfung schützt vor der gefährlichen FSME-Erkrankung, bekannt auch als Hirnhautentzündung.” FSME kann schwere körperliche Schäden hervorrufen.
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