„Wir müssen jünger werden!“

Vorarlberg / 11.05.2023 • 18:56 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Der Krankenpflegeverein ist wie ein Dach auf unseren Häusern. Er gibt uns Sicherheit. Monika Helfer, Hohenems

Der Krankenpflegeverein ist wie ein Dach auf unseren Häusern. Er gibt uns Sicherheit. Monika Helfer, Hohenems

Werbeaktion soll den Krankenpflegevereinen neue Mitglieder bringen.

Dornbirn Es ist nicht nur ein Wollen. Es ist vielmehr ein Muss. „Wir müssen jünger werden“, stellt Wolfgang Rothmund, Obmann der Hauskrankenpflege Vorarlberg, ohne Wenn und Aber fest. „Es ist wichtig, diese Sorgekultur in den Dörfern und Städten noch fester zu verankern, um die kommenden Herausforderungen gut bewältigen zu können“, unterstreicht Geschäftsführerin Angela Jäger. Deshalb investieren die 66 Krankenpflegevereine aktuell kräftig in die Mitgliederwerbung und setzen dabei vor allem auf den Solidaritätsgedanken. Rund 60.700 Haushalte sind derzeit als Mitglieder bei den Krankenpflegevereinen eingetragen. Eine Zahl, die laut Rothmund zwar konstant ist, aber nicht wächst, im Gegensatz zu den zu betreuenden Personen. Im vergangenen Jahr wurden etwa 8700 Patientinnen und Patienten gepflegt, um 350 mehr als 2021. Erschwerend kommt hinzu, dass in Pflegeheimen und Krankenhäusern aufgrund von Personalmangel Abteilungen und Betten geschlossen werden und sich Pflege und Betreuung dadurch immer stärker in den ambulanten Bereich verlagern. „Dabei müssen auch wir alles unternehmen, um das System aufrechterhalten und unsere Patienten gut versorgen zu können“, sagt Wolfgang Rothmund. In diesem Zusammenhang werden Kooperationen innerhalb der Krankenpflegevereine ein immer größeres Thema.

Schutz vor Überlastung

Heute, Freitag, ist „Tag der Pflege“. Er rückt eine Berufsgruppe in den Vordergrund, von der es schon jetzt, vor allem aber in Zukunft deutlich mehr braucht. Die Hauskrankenpflege verfügt aktuell über 328 Mitarbeitende, viele davon sind teilzeitbeschäftigt. Zusätzlich gibt es noch 23 Pflegepersonen im ambulanten gerontopsychiatrischen Dienst. Angela Jäger und Wolfgang Rothmund wissen aber: „Das Personal ist flexibler geworden, will öfter Neues probieren.“ Es brauche jedoch einen stabilen Personalrahmen, um eine bestmögliche Patientenversorgung gewährleisten zu können, also gehe es darum, die Leute im System zu halten. Oberste Prämisse ist daher, sie vor Überlastung zu schützen. Kooperationen sollen dieses Vorhaben unterstützen. Solche gibt es bereits. Als Beispiele nennt Rothmund den Pflegedienst Hofsteig und die Zusammenarbeit der Krankenpflegevereine Laterns und Vorderland. „Die Vereine bleiben eigenständig, helfen sich aber in personell schwierigen Situationen aus“, lautet die Erklärung. Die Offenheit für solche Lösungen sei jedenfalls da.

Karten und Inserate

Froh sind die Verantwortlichen auch über die hohe Wertschätzung, die Krankenpflegevereine in der Bevölkerung genießen. Groß ist nach wie vor auch die Spendenbereitschaft. Ebenso sehr würden sich Angela Jäger und Wolfgang Rothmund jedoch mehr Mitglieder wünschen. „In den Vorständen hat bereits eine Verjüngung stattgefunden“, sagt Jäger. Beide hoffen, dass sich diese Entwicklung auch bei neuen Mitgliedschaften fortschreibt. Eine Werbeaktion mit Karten und Inseraten, an der sich immerhin zwei Drittel der Vereine beteiligen, soll die Mitgliederkartei auffüllen. VN-MM 

Ich fühle mich sicher, da ihr immer für mich da seid. Josef Oberhuber, Hörbranz

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Ein würde- und respektvoller Umgang mit den Menschen ist uns wichtig. Besonders in Krankheit und Not soll das gewahrt bleiben. Wir wünschen uns, dass es den Krankenpflegeverein auch noch für die nächste Generation gibt, denn die Arbeit des Vereins ist von unschätzbarem Wert. Marita Allehoff, Hildegard Kohler und Helga Metzler, drei Generationen beim Krankenpflegeverein Andelsbuch

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Es ist gut zu wissen, dass der Krankenpflegeverein Brandnertal für Jung und Alt da ist, wenn wir ihn brauchen. Deshalb sind wir jetzt schon Mitglied. Josefine und Florentina

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Für mich ist es wichtig, dass Menschen die Chance haben, so lang wie möglich zu Hause betreut zu werden. Dies würde ich mir auch für mich wünschen. Jeder Beitrag trägt dazu bei, dass diese Möglichkeit weiter bestehen bleibt. Deshalb bin ich jetzt schon Mitglied im Krankenpflegeverein Bludesch und engagiere mich auch ehrenamtlich im Vorstand. Melanie Baumann-Fitz

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Wir unterstützen den Krankenpflegeverein Jagdberg seit vielen Jahren. Seit Kurzem nehmen wir einige Angebote in Anspruch, und ich bin begeistert von der professionellen und unbürokratischen Beratung und Hilfe. Ich kann eine Mitgliedschaft nur empfehlen. Heike Montiperle

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Die Hauskrankenpflege ermöglicht es älteren Menschen, lange in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben. Das wird geschätzt. APA
Die Hauskrankenpflege ermöglicht es älteren Menschen, lange in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben. Das wird geschätzt. APA

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