Erinnerung an eine Lebenskünstlerin

Vorarlberg / 12.05.2023 • 16:53 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Nichten, Neffen und Großneffen von Lydia Bonetti kamen zur Ausstellungseröffnung. AJK (2)
Die Nichten, Neffen und Großneffen von Lydia Bonetti kamen zur Ausstellungseröffnung. AJK (2)

Die Geschichte der Harderin Lydia Bonetti ist im Museum für Lebensgeschichten im Rathaus Hard zu sehen.

HARD Kein Star, aber eine Bereicherung für viele Anlässe, eine Frau, mit der Bekannte und Betreuerinnen viel Spaß hatten. So wird Lydia Bonetti (1927–2012) beschrieben. Ihr gilt die 8. Ausstellung im Harder Museum für Lebensgeschichten. Sie ist noch bis zum 7. Juli im Rathaus Hard zu sehen.

„Hoamatle – Bi ganz vrliobt is Hoamatle, do zwischid Aa und Rhi am himmlblauo Bodosee, möcht niana andorscht si.“ So beginnt eines ihrer Gedichte über ihre Heimat Hard, die Lydia Bonetti besonders geschätzt hat. Als jüngstes Kind einer Trentiner Familie war sie immer froh darüber, dass ihre Eltern im Land geblieben sind. Immerhin kam 1984 sogar ein Gedichtband mit den Werken von Lydia Bonetti heraus, auf den sie besonders stolz gewesen ist.

Die Pflege der Eltern, die Arbeit in der „Bude“, der Harder Kammgarn, das selbstständige Leben im Schäfferhof und die Tagesbetreuung über den Sozialsprengel sind Merkpunkte. Weil Lydia Bonetti verschiedene Anlässe in Hard mit ihren Beiträgen belebt hat, haben sie viele in guter Erinnerung behalten, ihrer Gedichte, ihren Gesang, Geschichten und Erzählungen.

Tagesbetreuung

Darauf sowie auf andere Stationen ihres Lebens verweist die Ausstellung im Rathaus. Lydia Bonetti reiht sich sehr gut in die bisher im Museum für Lebensgeschichten vorgestellten Harderinnen und Harder ein. Isabella Heim, die mit Lydia in der Tagesbetreuung viel Kontakt hatte, nahm für die Texte Kontakt zu Angehörigen und Bekannten von Lydia auf, unterstützt durch Bernadette Hagen. Da wurden rare Fotos entdeckt und zur Verfügung gestellt.

Nicole Ohneberg, die Leiterin des Harder Gemeindearchivs, und Cornelia Reibnegger vom Sozialsprengel Hard trugen zur Umsetzung bei, ebenso Alwin Ender und Peter Kopf mit weiteren Helferinnen und Helfern. Resi und Urs Riesner übernahmen erneut das Lektorat der Texte. Isabella Heim erinnerte bei der Eröffnung der Ausstellung im Rathaus an Lydia. Deren ältester Bruder habe sich nicht sehr erfreut gezeigt, als ihm von der neuen Schwester berichtet worden ist: „Lieber hätte ich einen Wecken Brot gehabt!“

Gedichtvortrag

Irmgard Fitz, lange Zeit Kontaktperson von Lydia Bonetti, trug gekonnt etliche der Gedichte der Lebenskünstlerin vor. Dafür gab es vom erfreulich zahlreich erschienenen Publikum im Rathaus viel Applaus. Bürgermeister Martin Staudinger freute sich über die Aktivitäten und bedankte sich bei allen Beteiligten. So wie für viele Zugewanderte und deren Nachwuchs sei auch für Lydia Bonetti Hard echte Heimat geworden.

Das bezeugten auch etliche Nichten und Neffen, die zur Ausstellung geladen waren. Für alle an der
8. Ausgabe des Museums für Lebensgeschichten Beteiligten gab es Blumen und die Besucherinnen und Besucher waren zu Häppchen und Getränken geladen.

Rahmenprogramm

Cornelia Reibnegger hatte zuvor auf das Rahmenprogramm verwiesen, das der Sozialsprengel Hard um die Lebensgeschichte von Lydia anbietet, sowohl für die Jugend als auch für Senioren. Eindrucksvolle Fotos, Texte und Objekte sowie eine literarische Installation mit Textblättern bieten Einblicke in das Leben und Wirken einer begeisterten Harderin. AJK

Blumen und Dank für Isabella Heim von Cornelia Reibnegger und Martin Staudinger.
Blumen und Dank für Isabella Heim von Cornelia Reibnegger und Martin Staudinger.

Details zur Ausstellung

Das Museum für Lebensgeschichten präsentiert bis zum 7. Juli die Ausstellung „Lydia Bonetti: Die Lebenskünstlerin“. Besucher können die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Museums kostenlos besuchen. Diese sind von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und dienstags von 14 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr.

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