Selbsttest: Mit 50 Euro auf dem Frühlingsfest

Wie viel kann man für 50 Euro auf dem Bregenzer Frühlingsfest erleben? Ich habe es ausprobiert.
Von Elisabeth Achammer
Bregenz Endlich ist das Frühlingsfest wieder da. Pünktlich zum Start kam auch die Sonne heraus, und da lache ich gleich mit. Denn mit einem 50-Euro-Schein in die Hand hieß es für mich: “Geh aufs Frühlingsfest und schau, wie weit du damit kommst.” Doch wie viel Spaß und Versorgung geht sich mit dem Geld wirklich aus?
Dosenwerfen
Auch wenn sich – durch mein vergessenes Mittagessen – mein Magen schon bemerkbar macht, muss ich mir das erst verdienen. Ich versuche mein Glück beim Dosenwerfen.

Mit einer vollen Geldtasche und einer guten Portion Selbstvertrauen wage ich mich an den Spaß. Fünf Euro für drei Würfe – die müssen jetzt sitzen …

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Oder auch nicht. Mein Kollege Phillip ist sichtlich amüsiert über meine eher peinlichen Wurfversuche. Für eine Rose hat es gereicht, obwohl es sich dabei eher um einen Trostpreis handelt.
Glücksrad
Die Hoffnung verliere ich aber nicht so schnell. Diesmal vertraue ich auf ein Glück, das mit meinen koordinativen Fähigkeiten nichts zu tun hat. Viermal drehen für erneute fünf Euro. Erste Runde – 80. Zweite Runde – 70. Dritte Runde – 90. Dann zum Schluss die bittere Enttäuschung. Vierte Runde – 10. 250 Punkte hab ich gesammelt, und die reichen für einen kleinen Stoffdelfin aus. Ausgesucht habe ich mir einen dunkelblauen.

XXL-Pommes
Jetzt aber! Der Hunger ist groß und so auch die Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten. Ich bleibe aber beim Klassiker und genehmige mir eine große Portion Pommes mit Ketchup, Mayo und einer frischen Ladung Zwiebeln. 5,80 Euro, von denen man satt wird – auch zu zweit. Dazu gibt’s noch eine Orangen-Limo für drei Euro.


Das London Eye in Bregenz
Jedes Jahr ein fester Bestandteil, das Riesenrad. Heuer dreht aber ein neues Modell seine Runden. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Mona, die an der Kasse des Riesenrads sitzt, gebe ich sechs Euro. Das zahlen Erwachsene für eine Fahrt.

Perfekt, um mir einen Überblick vom Festgelände zu machen und schon eine Vorwahl für die nächste Attraktion zu treffen. Noch viel besser aber mein Ausblick auf der linken Seite: Trotz bewölkter Stimmung habe ich von hier oben den Bodensee bestens im Blick.

Ein frühzeitiger Kassasturz zeigt: 24,80 Euro sind verbraucht. Für zwei Festbesucher wäre mit einem 50-Euro-Schein jetzt also schon Schluss. Für mich geht´s aber weiter: Gut 25 Euro bleiben noch, und die wollen gut investiert sein.

Aus der 35 Meter hohen Gondel habe ich schon das nächste Fahrgeschäft fixiert: das Kettenkarussell. Wieder unten am Boden angekommen, muss ich aber feststellen, dass sich bereits eine ungeduldige Schlange vor dem Kassahäuschen gebildet hat. Stillstand. Anscheinend technische Schwierigkeiten. Anstatt zu warten, bis das Karussell wieder läuft, mache ich mich auf die Suche nach dem nächsten Vergnügen.
Geisterbahn
Fünf Euro zahlen und sich dafür von Kettensägen und merkwürdigen Gestalten erschrecken lassen? Leicht zu erschrecken bin ich auf alle Fälle. Gewagt habe ich mich in die Geisterbahn dennoch. Ob man es gruselig findet, liegt dann aber in der eigenen Wahrnehmung.

Schokofrüchte
Etwas Süßes geht bekanntlich immer, und Schokofrüchte sind in diesem Rahmen ein absolutes Muss. Einmal Erdbeer-Traube für meinen Kollegen und Schoko-Erdbeeren für mich. Zusammen bezahle ich zehn Euro.

Gebrannte Mandeln
Ein ausdrücklicher Wunsch aus der Redaktion: gebrannte Mandeln. Und damit ich nicht mit leeren Händen zurückkomme, habe ich diesen Wunsch natürlich erfüllt. Ich krame den verbliebenen 5-Euro-Schein aus meiner Geldtasche und lege die Münzen zusammen. 6,50 Euro für 200 Gramm.

46,30 Euro
Alles verbraucht habe ich am Ende nicht. Schlussendlich bleiben mir 3,70 Euro. Knapp 50 Euro ärmer, aber dafür reich an tollen Erlebnissen. Und eins ist klar: Es war der wohl spaßigste Arbeitstag.

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