Grüner, rad- und kinderfreundlicher

Bludenzer Bürger konnten die Alpenstadt bei der REP-Auftaktveranstaltung mitgestalten.
bludenz Auch Bludenz muss den REP (Räumlicher Entwicklungsplan) machen und hat deswegen zu einer Kick-off-Veranstaltung eingeladen. Bürgermeister Simon Tschann lud die Bevölkerung ein, sich mit Ideen und Visionen für ein besseres Bludenz einzubringen.
Ulrich Blanda vom Raumplanungsbüro stadtland stellte den REP und Alexander Kuhn von Besch&Partner das SWK (Straßen-Wege-Konzept) vor. Brunnenfeld, Bings und Stallehr wurden durch den kürzlich abgeschlossenen Quartiersentwicklungsprozess nicht berücksichtigt. Beim SWK liegt der Fokus ganz klar auf dem nicht motorisierten Verkehr, also auf Fußgänger und Radfahrer. Für Autofahrer soll es keine Erleichterung geben, informierte Kuhn.
An den Wänden im Sitzungszimmer des Rathauses hingen die Ergebnisse des REK (Räumliches Entwicklungskonzept), das bereits 2015 erarbeitet wurde. An diesen konnten sich die Bürger orientieren. Was wurde bereits umgesetzt? Wo bestehen weiterhin Probleme? Was läuft gut, was schlecht?
Problem: Klarenbrunnstraße
Für Margarita Franzoi ist die Klarenbrunnstraße ein klares Problemfeld. Sie beschwert sich, dass dort ein „enormer Pkw- und Lkw-Verkehr“ herrsche. „Mit dem Kreisverkehr haben wir noch mehr Verkehr. Gerade die Lkw scheppern so.“ Als Fußgänger sei die Klarenbrunnstraße deshalb gefährlich, da die Gehsteige befahrbar sind. Herwig Muther wäre es wichtig, dass man landwirtschaftliche Flächen in Braz und Brunnenfeld erhält. Landwirt Markus Netzer fordert ebenfalls, dass man sparsam mit Grund und Boden umgehen sollte. „Grünflächen sollten wir behalten, aber es wird ja alles bebaut.“ Für nachfolgende Generationen sei es nicht mehr möglich, ihre Umgebung mitzugestalten.
Auch die fehlende Radwegschnellverbindung Richtung Braz wurde von den Bürgern angekreidet. Ebenfalls der abrupt endende Radstreifen beim Matador Döner, wie Marcella Vonblon bemerkt. Auch die Wichnerstraße sei alles andere als radfreundlich.
Ebenfalls anwesend war Christian Zimmermann, Ortsvorsteher von Außerbraz: „Ich hoffe, dass sich viele beteiligen und ihre Wünsche und Anregungen äußern. Wichtig ist mir, dass viele Ideen und Inputs kommen, um Außerbraz mitzugestalten.“ Vor allem die Gehwege liegen ihm am Herzen, denn „Fußgänger gewinnen an Wert“.
Viele Ideen für Innenstadt
Gerade auf dem Board zum Thema Innenstadt wurden viele Anregungen geschrieben, zum Beispiel, dass man in der Altstadt aufgrund des Kopfsteinpflasters nicht mit Stöckelschuhen gehen kann und auch als Rollstuhlfahrer seine Probleme habe. Auch Gemeinschaftsgärten seien gewünscht. Ebenfalls kritisch sehen die Bludenzer, dass es kein Angebot für junge Leute in Bludenz gebe und auch ein Indoorspielplatz bei Schlechtwetter fehle. Mehrmals erwähnt wurden die fehlenden Spielmöglichkeiten für die Kleinkinder. Ideen gebe es aber genug: So wurden eine kleine Wellenbahn beim Skaterplatz für kleinere Kinder und attraktivere Spielplätze vorgeschlagen. Der St. Anna Spielplatz zum Beispiel sei zwar toll gelegen, aber ungepflegt. Diesen solle man attraktiver und liebevoller gestalten mit Rutsche für Kleinkinder und Angebote für mehrere Altersgruppen. Weiters wollen die Bludenzer eine schönere Innenstadt haben. Begrünte Dächer, den kleinen Park bei der Stiege zur Bezirkshauptmannschaft wieder zugänglich machen, mehr Sitzgelegenheiten im Schatten ohne Konsumzwang schaffen und große Töpfe mit Bäumen sind nur einige Beispiele, wie die Innenstadt grüner und freundlicher werden kann.
Zum Thema Mobilität wünschte sich die Bevölkerung Begegnungszonen auf der Raiffeisenstraße ab Kreuzung Unterfeldstraße sowie zwischen Kino und Nepomukbrunnen. Außerdem fanden einige Bürger die Verkehrssituation sowie die Haltestellenstandorte bei der
Postkreuzung untragbar. Positiv wurden die Busverbindungen gesehen.
Im Bereich Umwelt und Natur wünschten sich Bürger den Erhalt und ggf. Erwerb von stadtnahen Grünflächen. Die Siedlungsränder sollten kompakt gehalten und die grüne Wiese nicht gewidmet werden.
Des Weiteren wurde bemängelt, dass sich der Wanderweg ab der Galgentobelbrücke in einem schlechten Zustand befinde und dringend saniert werde müsse. Auf dem Muttersberg fehle ein offizieller Winterwanderweg. VN-JUN



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