24-Stunden-Action-Day für junge Retter

Für die Feuerwehrjugend und die Jugendgruppe vom Roten Kreuz fand eine besondere Übung statt.
Lustenau Es ist das Highlight der Florianijünger: Einmal jährlich veranstaltet die Feuerwehr Lustenau für ihren Nachwuchs einen Action Day – einen Tag, an dem sie zu fiktiven Einsätzen gerufen werden. Dort wenden sie das Gelernte an, festigen ihr Wissen und dürfen in die oftmals fordernden Einsätze der ausgelernten Feuerwehrleute hineinschnuppern. Nun konnte sich der Nachwuchs zum ersten Mal seit der Pandemie wieder über einen 24-stündigen Action Day freuen. Von Samstag- bis Sonntagmittag waren sie mit ihrem Piepser Tag und Nacht einsatzbereit. Auch die Jugendgruppe des Roten Kreuzes nahm am Action Day teil und versorgte die Verletzten bei den Übungsszenarien.
Einblicke gewähren
„Ziel ist es, ihnen einen möglichst realitätsnahen Einblick in den Dienst der Feuerwehr zu geben. Neben dem Feuerlöschen gehört unter anderem auch das Bergen von Personen, das Regeln des Verkehrs, der Umgang mit dem Feuerlöscher oder das Beseitigen einer Ölspur dazu“, erklärte Feuerwehrmann Milos Zivanovic. Er hat gemeinsam mit seinem Feuerwehrkollegen Daniel Steinhofer die streng geheimen Einsätze für die Jugendlichen vorbereitet.
Einer der ersten Unfälle, zu denen die Jugendlichen gerufen wurden, war ein Verkehrsunfall in der Rasis Bündt. Zwei Pkw sind zusammengestoßen und ein vorbeifahrender Motorradfahrer wurde durch die Trümmer zu Sturz gebracht. „Ein Szenario, mit dem wir oft zu tun haben“, so Zivanovic. Dann musste es schnell gehen.
„Als der Piepser losging, haben wir uns umgezogen und sind zum Unfallort gefahren“, erzählte Lio Ritter von der Jungfeuerwehr. „Wir hatten lediglich die Information, dass es ein technischer Notfall mit mehreren eingeklemmten Personen ist. Deshalb haben wir unsere Erste-Hilfe-Handschuhe angezogen“, fügte Aurel Feuerstein (15) hinzu. Die Jugendlichen vom Roten Kreuz versorgten den Motorradfahrer und den bewusstlosen Beifahrer des Autos. Die Feuerwehr regelte den Verkehr, half bei der Bergung der Person und beseitigte die Ölspur. Ein Zusammenspiel, das schon bei den Jugendgruppen bestens funktioniert.
Die Einsätze wurden von Sanitätern des Roten Kreuzes und der Feuerwehr genau beobachtet und im Anschluss jeder Übung besprochen. „Ihr habt die Übung sehr gut absolviert. Nun dürft ihr wieder in das Feuerwehrhaus fahren. Wer weiß, wann der nächste Alarm kommt“, so Zivanovic.
Und der ließ nicht lange auf sich warten: Bei einem Flüssigkeitsbrand beim Parkplatz vor dem Freudenhaus durfte die Feuerwehrjugend und jene vom Roten Kreuz mit dem Feuerlöscher den Brand löschen. Nervös waren die Jugendlichen vor der Nacht: „Ich hoffe, ich höre den Piepser, wenn ich in der Nacht schlafe“, sagte Nino Larcher (11). Da er keinen Kaffee trinkt, hat er sich mit Liegestützen auf diesen besonderen 24-Stunden-Dienst vorbereitet. „Das hält mich fit“, sagte er.
Adrenalin und Aufregung
Für die acht Retter vom Jugendrotkreuz in Lustenau und die 21 Jugendlichen der Jungfeuerwehr war dieser Action Day voll gepackt mit Adrenalin und Aufregung. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und in den 24 Stunden zu insgesamt 13 Einsätzen gerufen. „Die Vorbereitungen für den Action Day sind immer sehr umfangreich. Aber es lohnt sich und unser Nachwuchs nimmt viel davon mit“, freute sich Mitorganisator Milos Zivanovic über den diesjährigen Action Day. BVS


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