Alles an einem Fleck

Unternehmerfrühstück mit Besichtigung des neuen Raiffeisen-Hauses im Herzen von Thüringen.
Thüringen Im Ortszentrum von Thüringen dominiert ein neues Gebäude, nämlich das der Raiffeisenbank Walgau. Beim 14. Unternehmerfrühstück der Blumenegg-Gemeinden wurde das Haus, das neben der Raiba auch noch acht Wohnungen, ein Fitnessstudio, die Polizei und die Bäckerei Schnell mit einem Tagescafé beinhaltet, den Blumenegger Unternehmern vorgestellt. Seit Ende Februar läuft der Betrieb im neuen Raiffeisen-Haus. Die Polizei nimmt den Betrieb erst am 24. Mai auf, da es bei den Türschlössern Probleme gab. Christian Fiel, Philipp Rinderer und Markus Amann von der Raiffeisenbank im Walgau begrüßten die Gäste und führten diese im Anschluss durchs Haus.
Christian Fiel erzählte den Unternehmern von den Anfängen dieses Projekts, die zehn Jahre zurückliegen: „Das Projekt dauert schon extrem lange.“ Das alte, verschachtelte Gebäude stammte aus den 60er- Jahren und war somit in die Jahre gekommen. „Wir haben etwas tun müssen.“ Ein Teil des Grundstücks hat der Gemeinde, ein anderer Teil der Bank gehört. Die Gemeinde wollte jedoch das Grundstück nur dann an die Bank verkaufen, wenn diese darauf „ein tolles Projekt“ realisiert, so Bürgermeister Harald Witwer. Das war die Bedingung. Wichtig war ihm, dass vor allem die Polizei und die Bank dort untergebracht werden können. Mit der Integration der neuen Polizeidienststelle konnte diese langfristig in Thüringen gesichert werden, denn es gab mal die Überlegung, diese dort zu schließen.
Altes Projekt als Grundlage
Für die Realisierung des Projekts hat die Raiba ein bereits bestehendes Projekt, das gut 20 Jahre alt ist, von Tomaselli Gabriel Bau und dem Architekten Bruno Spagolla übernommen und adaptiert. Damals hat Bruno Spagolla das Apothekengebäude neben der Raiffeisenbank geplant und das Grundstück, auf dem das Raiffeisen-Haus jetzt steht, direkt mitentwickelt. Dieses Gesamtkonzept hat das beauftragte Architekturbüro walser+werle als Grundlage hergenommen und umgestaltet, sodass es für die heutigen Ansprüche passt.
Um Synergien zu schaffen, habe man sich mit der Vogewosi zusammengetan, um die bereits bestehende Tiefgaragenzufahrt hinter dem Spar mitbenutzen zu können. So wurde nur ein Durchbruch gemacht, um die neue Tiefgarage des Raiffeisen-Hauses, in der Kunden, Mitarbeiter und Bewohner parken dürfen, mit der Tiefgarage der Vogewosi zu verbinden. Christian Fiel räumte ein, dass „wir die Beschilderung zur Tiefgarage noch besser machen können“. Die Tiefgarage solle von den Bürgern genutzt werden, um den Verkehr auf der Hauptstraße zu entlasten. Vor dem Raiffeisen-Haus steht auch nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung.
Man habe sich bei der Planung auch eine Holzbauweise angeschaut, doch da man südseitig ausgerichtet direkt an der Hauptstraße liegt, hätte man mit dem Schall und der Überhitzung der Räume Probleme bekommen. So ist es eine Stahl-Beton-Konstruktion geworden, die von Tomaselli Gabriel Bau ausgeführt wurde. Allein die Baufeldfreimachung und die Kanalumlegung haben schon 300.000 Euro gekostet.
Christian Fiel betonte, dass am Bau lauter heimische Handwerker beteiligt waren. „Der Baufortschritt ist super gewesen. Ende Februar konnten wir unseren Betrieb aufnehmen.“ Von dem zehn Millionen Euro teuren Projekt wurden 560.000 Euro gefördert. Die Geschäftsstelle der Raiffeisenbank in Ludesch wurde mit der Zusammenlegung der beiden Banken aufgegeben. Im Moment ist es eine Service-Bankstelle, die in Zukunft aber vermietet oder verkauft werden soll.
Vom Sofa auf die Hantelbank
Die acht Wohnungen über der Raiffeisen-Filiale – hauptsächlich Zweizimmerwohnungen – waren eigentlich als Seniorenwohnungen konzipiert, doch eingezogen ist ein bunter Mix aus Mietern. Praktisch: Ohne aus dem Haus gehen zu müssen, kann man im Fitnessstudio trainieren gehen, denn das „s’Kraftwerk“ ist direkt nebenan. Auch eine Vollauslastung im gewerblichen Bereich war eine
Voraussetzung für den Bau des Hauses. Praktischerweise sind die Betreiber des „s’Kraftwerk“, Michael Burtscher und Lisa-Marie König, selbst auf die Raiba zugegangen und haben ihrerseits Interesse bekundet. Bei der Führung merkten alle gleich: Das Fitnessstudio, die Bankfiliale und das Tagescafé werden bereits von den Bürgern gut besucht. VN-JUN



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