Hinter den Kulissen bei Dreharbeiten zu Jugendprojekt der Villa K.

Dreharbeiten beim Film gegen Diskriminierung. vn/pem
Feldkirch Diskriminierung aufgrund der äußeren Erscheinung oder Herkunft erleben viele Menschen täglich. Hinzu kommt, dass es in den meisten Fällen Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten sind. Hinter der Feindseligkeit ihnen gegenüber stehen oft Klischees und Vorurteile. Umso wichtiger ist es, der Bevölkerung aufzuzeigen, dass nicht immer alles schwarz und weiß ist. Marco Wagner von der Bludenzer Villa K. hat bereits einen Kurzfilm gegen Rassismus mit Jugendlichen gedreht, in dem sie über ihre Erfahrungen gesprochen haben. Am Donnerstag war der Drehtag in der Villa Müller in Feldkirch zum neuen Projekt.
Dieses Mal wurden junge Menschen aus Vorarlberg mit Fluchterfahrung interviewt. „Ich möchte zeigen, dass es Leute gibt, die zu uns kommen, die von Krieg, Zerstörung sowie Gewalt geflüchtet sind und hier versuchen sich eine Existenz aufzubauen“, sagt der Jugendarbeiter.
„Mit dem Film möchte ich die positiven Beispiele von Integration aufzeigen, weil es in der Gesellschaft einige Vorurteile gibt über Menschen, die geflüchtet sind. Ich möchte zeigen, dass nicht alle faul oder kriminell sind, wie es oft in den Medien dargestellt wird.“
„Ich möchte den Jugendlichen Partizipation und Wertschätzung mit dem Film geben“, betont er. Somit möchte er Minderheiten eine Plattform geben, wo sie über sich selbst und ihr Leben in Vorarlberg sprechen können. „Vielfalt ist eine Bereicherung für die Gesellschaft.“ Der Kurzfilm wird seine Premiere am 26. Oktober beim „Markt der Kulturen“ in Bludenz feiern.
Jugendliche im Fokus
Ein kleines Team hat den ganzen Tag die Interviews gedreht, die VN waren dabei. Vier Jungen und ein Mädchen haben über ihre Flucht nach Österreich, Vorarlberg, gesprochen. Oft blieb einem der Kloß im Hals hängen. Manche Fragen blieben unbeantwortet. Einer von ihnen war der 19-jährige Nasehulla Zahir. Er kam vor vier Jahren aus Afghanistan hierher, da sein Bruder bereits in Vorarlberg war. „Die Reise ging ein Jahr lang. Ich bin erst in den Iran gegangen, dann in die Türkei. Ich wollte über Bulgarien hierherkommen, aber ich habe es nicht geschafft, da die Polizei dort sehr gewalttätig war und uns teilweise geschlagen hat. Deswegen bin ich dann schlussendlich über Griechenland und dann Ungarn geflüchtet“, erzählt er.
Er hat die Schule hier abgeschlossen und einen Lehrplatz als Elektriker gefunden. „Ich bin ein offener Mensch und möchte, dass alle das gleiche Recht haben, deshalb erzähle ich im Film meine Geschichte.“
Auch Zeineb Ahmedi ist dabei. Ahmedi kommt ursprünglich aus Afghanistan. Doch als sie noch ein kleines Kind war, floh sie mit ihrer Mutter in den Iran. Dort haben sie große Anfeindung erlebt. Schließlich ist Ahmedi 2016 mit ihrer ganzen Familie nach Vorarlberg geflüchtet. „Alles war für mich neu, ich habe aber die Sprache gelernt und Freunde gefunden. „Ich weiß, wie die Menschen in Afghanistan leiden und das tut mir leid. Deswegen möchte ich hier für das Land stehen und darüber sprechen.“ vn-pem
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