Hörbranz: Hang rutscht langsamer, aber ohne Entspannung

Vorarlberg / 19.05.2023 • 17:37 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
APA/Stiplovsek

In der vergangenen Woche verlor der Rutsch an Kraft – er ist aber stark genug, um die vier betroffenen Häuser weiter zu bedrohen.

Hörbranz Der Hangrutsch in der Hochreute entschleunigte sich in den vergangenen Tagen und gibt in der Leiblachtalgemeinde Grund zur Hoffnung.

Die Situation in Hörbranz am Donnerstag. APA/Stiplovsek

Die stärksten Rutschungen gibt es weiterhin beim Messpunkt Hof, einer der 14 Stellen, an denen der Hang beobachtet wird. “Am Mittwoch wurde noch eine Bewegung von einem halben Meter gemessen”, bestätigt Bürgermeister Andreas Kresser. “Am Donnerstag waren es 26 Zentimeter, heute weitere 25 Zentimeter.” Anfang der Woche waren es noch eineinhalb Meter pro Tag. “25 Zentimeter Versatz an einem Tag ist immer noch viel”, will Kresser dies noch nicht als Beruhigung der Lage missverstanden wissen.

Der Bauernhof und ein weiteres Gebäude gelten als akut einsturzgefährdet. APA/Stiplovsek

Auch für die betroffenen Anrainer ist die Situation noch weit von einer Entspannung entfernt. Zwei Gebäude, darunter der Hof, sind bereits definitiv verloren und müssen als Totalverlust gesehen werden. Ein drittes Haus hat inzwischen eine Schieflage von über einem Meter erreicht, erläutert Kresser. “Da wird sich zeigen müssen, ob es noch eine Möglichkeit gibt, das Haus zu retten”, drohe ein weiteres Gebäude dem Hang zum Opfer zu fallen. Und auch das jüngste der vier betroffenen Wohnhäusern steht bereits schief im Hang. Hier ist die Hoffnung jedoch noch am größten, das Gebäude erhalten zu können.

Mehrere Hunderttausend Kubikmeter des Berghangs sind in Bewegung. APA/Stiplovsek

Gegenüber dem ORF schätzte die Vorarlberger Landesversicherung den Schaden auf über fünf Millionen Euro, dieser sei durch die Sturmschadenversicherung grundsätzlich gedeckt. Kresser hofft nun auf eine tatsächliche Entspannung in den nächsten Tagen und weiterhin trockenes Wetter. “Prognosen sind jedoch schwierig”, räumt der Hörbranzer Bürgermeister ein.

Der Hof ist am stärksten den Rutschungen ausgesetzt. APA/Stiplovsek

Ende April löste sich auf einer Breite von etwa 150 Metern der Hang im Bereich Hochreute und Halbenstein in Hörbranz. Seitdem rutschen mehrere Hunderttausend Kubikmeter Fels und Erde gen Bayern. Betroffen ist vor allem der Bauernhof, der sich bereits mehrere Meter talwärts bewegte und einsturzgefährdet ist.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.