Hörbranz: Hang bremst sich ab

Vorarlberg / 31.05.2023 • 11:50 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Der Hangrutsch in der Hochreute entschleunigt sich. VN/SAms

In den vergangenen Tagen wurde der Hangrutsch endlich langsamer.

Hörbranz Derzeit kontrolliert man das Bewegungsmuster in der Hochreute im Rhythmus von zwei Tagen. Die jüngsten Messungen wecken wieder Hoffnung: Von Sonntag auf Dienstag wanderte der Hang beim Hof nur mehr neun Zentimeter.

Der Hof wanderte seit Ende April über zehn Meter gen Tal. VN/Sams

Nun sind 9 Zentimeter in zwei Tagen immer noch eine große Belastung für die vier betroffenen Gebäude, von denen zwei bereits als Totalverlust gesehen werden müssen. Schließlich befinden sich an dem Nordhang des Pfänders mehrere hunderttausend Kubikmeter Erdreich und Fels in Bewegung. Jedoch stellt dies immerhin eine deutliche Entschleunigung dar. Der Messpunkt am Hof ist jener, welcher sich am schnellsten bewegt, insgesamt legte er seit Ende April über zehn Meter zurück.

Der Wirtschaftstrakt des Bauernhofs muss abgerissen werden. VN/Sams

“Es ist eine deutliche Reduktion, hoffen wir, dass es so weiter geht”, betont auch Hörbranz’ Bürgermeister Andreas Kresser. Die Hoffnung wäre, dass der Hang nach bald fünf Wochen zur Ruhe kommt und auch stabil bleibt – und dies nicht nur bei den derzeitigen sommerlichen Wetterbedingungen. “Bisher reagierte der Hang sehr sensibel auf Regenfälle”, erinnert Kresser. Ein stabiler Hang auch nach Regentagen ist aber notwendig, erst dann können die Landesgeologen Aussagen zur Zukunft der Besiedlung in der Hochreute treffen und langfristige Sicherungsmaßnahmen ergreifen.

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Für zwei der vier vom Erdrutsch erfassten Gebäude und deren Eigentümer ist die Entschleunigung nur ein schwacher Trost. Der Hof und ein weiteres Gebäude wurden durch die Hangbewegungen so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie nicht mehr zu retten sind. Der Wirtschaftstrakt des Hofs musste abgerissen werden, da dieser die Zufahrt zum Hangrutsch bedrohte. Ein weiteres Gebäude hat eine Schräglage von über 1,2 Metern erreicht, seine Zukunft ist mehr als fraglich. Ein Hausanbau ist ebenfalls unter dem Druck eingestürzt. Das vierte und jüngste der Wohnhäuser hat die Belastung bisher am besten verkraftet.

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