Schriftliche Matura 2023: Das sind die ersten Tendenzen

Vorarlberg / 31.05.2023 • 16:51 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die schriftliche Reifeprüfung findet mit den Kompensationsprüfungen am Donnerstag ihren Abschluss. <span class="copyright">Symbolfoto VN/Steurer</span>
Die schriftliche Reifeprüfung findet mit den Kompensationsprüfungen am Donnerstag ihren Abschluss. Symbolfoto VN/Steurer

Durchwachsene Resultate bei den BHS kündigen sich an. An den Gymnasien scheint alles gut gelaufen zu sein.

Bregenz Am Donnerstag werden die schriftlichen Klausuren im Rahmen der diesjährigen Matura an den höheren Schulen des Landes abgeschlossen. Erst dann steht endgültig fest, wer von den Kandidatinnen und Kandidaten die schriftliche Reifeprüfung bestanden hat.

Dreier als beste Note

Erste Tendenzen sickern dennoch bereits durch. Zum Beispiel Nachrichten, dass Mathematik an bestimmten berufsbildenden höheren Schulen heuer zu einem Schreckgespenst wurde. BHS-Landesschulsprecher Lukas Dünser bestätigt das. “An meiner Schule, der höheren Lehranstalt für Tourismus in Bludenz, gab es in meiner Klasse für sechs von insgesamt 16 Kandidatinnen und Kandidaten ein Nicht genügend. Es gab kein einziges Sehr gut und kein einziges Gut. Die beste Note war ein Dreier”, berichtet Dünser. In der Parallelklasse seien die Ergebnisse ähnlich.

Lukas Dünser, Landesschulsprecher der berufsbildenden höheren Schulen, berichtet von einer Horror-Bilanz in Mathematik an seiner Bildungsstätte.  <span class="copyright">Dünser</span>
Lukas Dünser, Landesschulsprecher der berufsbildenden höheren Schulen, berichtet von einer Horror-Bilanz in Mathematik an seiner Bildungsstätte. Dünser

Dünser spricht von komplizierten Aufgabenstellungen, die sich in dieser Form in der Vorbereitung nicht im Aufgabenrepertoire befanden.

Fast alle nahmen selben Text

In der HAK Feldkirch bestätigt Direktor Michael Weber, dass es bei der ersten Mathematik-Aufgabe unter den Kandidatinnen und Kandidaten Irritationen gegeben habe. “Diese Aufgabe schien sehr unglücklich formuliert gewesen zu sein”, sagt Weber. Deutsch sei nicht leichter oder schwerer gewesen als in den Jahren zuvor. “97 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten haben sich für ein und dieselbe Textsorge entschieden – die Zusammenfassung.” Das sei auch an seiner Schule so gewesen, sagt Schulsprecher Dünser.

HAK-Feldkirch-Direktor Michael Weber verzeichnet "zu viele Kompensationsprüfungen" an seiner Schule.<span class="copyright"> VN/Paulitsch</span>
HAK-Feldkirch-Direktor Michael Weber verzeichnet "zu viele Kompensationsprüfungen" an seiner Schule. VN/Paulitsch

An der HAK Feldkirch mussten 39 SchülerInnen zu den Kompensationsprüfungen antreten. “Das ist natürlich zu viele. Ich führe das noch auf die Folgen der Coronazeit zurück”, vermutet Weber.

Schwierige Hörverständnis-Übung

Webers Kollege von der HAK Lustenau, Johannes Scheffknecht, fiel auf, dass Englisch und Deutsch nicht ohne waren. “Wir hatten da einige Nicht genügend. Von Mathematik wurde mir nichts Außergewöhnliches berichtet.” In Englisch sei laut Schülerinformationen vor allem die Hörverständnis-Aufgabe sehr schwer gewesen.

Johannes Scheffknecht von der HAK Lustenau fiel auf, dass es in Deutsch und Englisch mehrere Nicht genügend gab. <span class="copyright">HAK Lustenau</span>
Johannes Scheffknecht von der HAK Lustenau fiel auf, dass es in Deutsch und Englisch mehrere Nicht genügend gab. HAK Lustenau

Bezüglich AHS fragte vn.at am BG Bludenz nach. Dort berichtete Direktor Gerald Fenkart von sehr fairen Aufgabenstellungen in Mathematik. Deutsch sei hingegen herausfordernder gewesen als in den Jahren zuvor. “Insgesamt hatten wir nach 359 abgelegten Klausurarbeiten nur elf Maturanten, die zur Kompensationsprüfung antreten mussten”, zieht Fenkart nicht unzufrieden Bilanz.

Gerald Fenkart zieht eine sehr positive Bilanz der Maturaklausuren an seiner Schule. Nur wenige Kandidatinnen und Kandidaten mussten die Kompensationsprüfung machen.<span class="copyright"> VN/Lerch</span>
Gerald Fenkart zieht eine sehr positive Bilanz der Maturaklausuren an seiner Schule. Nur wenige Kandidatinnen und Kandidaten mussten die Kompensationsprüfung machen. VN/Lerch