Ein Sicherungsdamm für die Hochreute

Ein tiefer Entwässerungsgraben soll die Voraussetzungen für einen Schutzdamm schaffen.
Hörbranz “Wir sind immer vorsichtig mit Entwarnungen”, betont Hörbranz’ Bürgermeister Andreas Kresser. “Der Hang reagiert immer noch empfindlich auf Nässe.”
Dennoch, mit Stand Montag bewegt sich der Hang beim Hof nur mehr um einen Zentimeter am Tag. Zeitweise waren es an die eineinhalb Meter, beim Bauernhof bewegt sich der Hang am stärksten. Dennoch, entgültige Aussagen lassen sich erst treffen, wenn der Hang tatsächlich zum Stillstand kommt und stabil bleibt bei Starkregen und anderen Wetterverhältnissen.
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Dennoch beginnt die Wildbach- und Lawinenverbauung nun mit den längerfristigeren Sicherungsmaßnahmen. So soll direkt unterm Abbruchgebiet oberhalb des Hofs ein Schutzdamm errichtet werden. Dieser wird notwendig sein, um das Siedlungsgebiet vor weiteren Muren und Steinschlägen zu bewahren. Zuvor muss jedoch der Bereich entwässert werden. “Gebaut wird eine etwa drei Meter tiefe Entwässerungsanlage, die mit groben Steinmaterial gefüllt wird”, gibt Kresser einen Eindruck von den Dimensionen. Über diesen soll das Wasser im Hang in das nächste Fließgewässer geleitet werden.
Offen bleibt die Frage, ob an dem Hang künftig noch gebaut werden wird. Das Gebiet an der Hochreute war bereits zuvor als sogenanntes braunes Hinweisgebiet geführt, ein Risikogebiet für Hangrutschungen. Dies misst sich an dem Bedrohungspotenzial eines 150-jährigen Ereignisses. Der Hangrutsch von Ende April überstieg dieses Potenzial bei Weitem, betont Kresser. Es wäre also denkbar, dass sich an der Einstufung nichts ändert und die Hochreute weiter bebaut werden darf. Solche katastrophalen Rutsche lassen sich am gesamten Pfänderhang nicht ausschließen. Dementsprechend laufen die Gespräche mit den Behörden und Anrainern, welche Schlüsse man aus dem Ereignis ziehen will.