Schüler-Leserbriefe: “Wir wollen, dass unsere Stimme gehört wird”

Die 3c-Klasse des BG Dornbirn will sich mit Leserbriefen eine Stimme verschaffen.
Von Elisabeth Achammer
Dornbirn Leserbriefe stellen ein wichtiges Instrument für eine demokratische Gesellschaft dar. Sie fördern die Meinungsfreiheit und halten denn öffentlichen Diskurs lebendig. Darüber sind sich auch die Schüler und Schülerinnen der 3c-Klasse des BG Dornbirn bewusst. Und das wollen sie nutzen.
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Gehört werden
Im Zuge des Deutschunterrichts beschäftigte sich die 3c-Klasse zwei Wochen lang mit den Vorarlberger Nachrichten und verfasste daraufhin Leserbriefe über unterschiedliche Artikel, die in der Ausgabe vom 26. April erschienen sind. Auch wenn die Jugendlichen mit gedruckten Nachrichten sonst nicht viel anfangen können, “war es trotzdem spannend sich damit auseinanderzusetzen”, erzählt die Schülerin Theresa Wohlgenannt. Sie verschafft sich, wie viele andere in diesem Alter, ihre Informationen über Social Media. Auch Balthasar Zangerle liest selber zwar keine Zeitung, doch findet die Meinungsvielfalt, die durch Leserbriefe gefördert wird, wichtig: “Man muss immer verschiedene Perspektiven beleuchten”. Die Möglichkeit, mit ihren Anliegen und Meinungen einen Platz in der Zeitung zu bekommen, hat die Schülerinnen und Schüler daher motiviert. “Auch wenn wir jung sind, wollen wir, dass unsere Stimme gehört wird.”, betont die 13-jährige Bianca Olariu.

“Praktischer Unterricht motiviert”
Leserbriefe, wie sie als Textsorte in der Schule geschrieben werden, unterscheiden sich in vielen Teilen von denen, die es in die Zeitung schaffen. Während man in der Schule die eigene Meinung nach Schema F in einen Text verarbeitet und genauere Vorgaben hat, was man darf und was man nicht darf, kann man sich in der Realität etwas freier bewegen. Lisa Christensen, der Deutschlehrerin der 3c-Klasse, war es deshalb ein Anliegen, dass ihre Schülerinnen und Schüler einen praxisnahen Bezug bekommen. “Sie konnten sich aus der Zeitung selbst aussuchen, was sie interessiert und wozu sie gerne ihre Meinung äußern würden”, erzählt sie. In Gruppenarbeiten wurden die Artikel dann bearbeitet. Ihre Meinungen haben sie zusammen in ihren verfassten Leserbriefen zum Ausdruck gebracht.
In ihrem Alltag fände die Meinungsäußerung meistens auf eine informelle Weise statt, wie beispielsweise beim Kommentieren von Social-Media-Beiträgen oder TikTok-Videos. Die Leserbriefe waren somit eine Chance für die Jugendlichen, ihre Meinung in einer anderen Sprache zu verdeutlichen. Für die Klasse eine willkommene Abwechslung.