Giftiger Störenfried wuchert und lauert in der Natur

Warnung vor Riesenbärenklau. Wanderweg in Alberschwende vorübergehend gesperrt.
Alberschwende Alberschwende hat derzeit ein mächtiges Problem: Der Riesenbärenklau hat sich am Brüggelekopf breitgemacht. Der Wanderweg im Bereich der Liftschneise wurde deswegen vorübergehend gesperrt.
„Die Pflanze gibt es überall, aber bei uns wächst sie genau an einem Wanderweg. Das ist nicht so günstig“, sagt der Alberschwender Amtsleiter Ingo Hagspiel. Der giftige Eindringling schlägt schon länger am Brüggelekopf Wurzeln. „Heuer ist es ein bisschen mehr als sonst“, merkt Hagspiel an.
Hautkrebsgefahr
Der Riesenbärenklau ist besonders für Kinder gefährlich. „Es können sich bleibende Narben bilden. Im schlimmsten Fall kann man später Hautkrebs davon bekommen“, warnt Klaus Zimmermann, Fachberater bei der inatura in Dornbirn.
Das Üble an der Pflanze: Sämtliche Teile enthalten Giftstoffe, die in Verbindung mit Sonnenlicht ihre Wirkung entfalten. Bei einer Berührung drohen ernsthafte Verbrennungen. Selbst das Einatmen der Dämpfe des Pflanzensaftes führt laut Experte Zimmermann mitunter zu gesundheitlichen Problemen. Die Symptome treten normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden auf. Ebenfalls problematisch: Der Giftriese verdrängt heimische Pflanzen und mit ihnen Kleintiere, Käfer und Schmetterlinge.
Schutzkleidung
In Alberschwende wurde eine Spezialfirma beauftragt, die mit Schutzkleidung anrückt und das Übel im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel packt. Um den invasiven Neophyten zu zähmen, muss die gesamte Wurzel ausgegraben werden. Davon kann auch Andreas Kresser ein Lied singen. Der junge Mann macht sich fast täglich ehrenamtlich auf den Weg, um dem giftigen Eindringling den Garaus zu machen. Allein in den letzten paar Tagen war er in Altach, Mäder, Dornbirn, Viktorsberg, Feldkirch oder Schnifis unterwegs. Seine Einsätze dokumentiert er auf der Facebook-Seite „Riesenbärenklau Bekämpfung“. „Ich mache das, damit es weg ist, weil es die Leute verätzt“, sagt er über seine Beweggründe.
Mehrere Meter hoch
Der Riesenbärenklau, der vier oder gar fünf Meter hoch werden kann, wurde vor mehr als hundert Jahren als Zierpflanze in Vorarlberg eingeführt. Bei Imkern war er als Futterpflanze für die Bienen äußerst beliebt.
Entscheidend sei der Umgang mit der Pflanze, erläutert Klaus Zimmermann: „Wenn man, wie Andreas Kresser, regelmäßig dazu schaut, dann kann der Bestand kleingehalten werden, aber da muss der Grundeigentümer einverstanden sein, oder auf öffentlichem Grund die Gemeinde einverstanden sein. Das ist alles nicht selbstverständlich.“
Der Fachberater empfiehlt, Standorte, an denen der Bärenklau vorkommt, der zuständigen Gemeinde zu melden. Auf privaten Grundstücken liegt die Entfernung in der Eigenverantwortung des Eigentümers. VN-GER
„Im schlimmsten Fall kann man später Hautkrebs davon bekommen.“

Tipps
Was tun, wenn man dem Riesenbärenklau doch einmal zu nahe kommt?
» Die betroffenen Hautstellen mit dicker Kleidung abdecken und Innenräume aufsuchen: Bereits UV-Licht im Schatten reicht aus, um eine phototoxische Reaktion auszulösen.
» Das Benetzen mit Wasser kann Schmerzen vorübergehend lindern.
» Einen Arzt aufsuchen.