SPÖ für neues Nachhilfe-Modell

Vorarlberg / 28.06.2023 • 19:37 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Fokus soll auf Polytechnische Schulen gerichtet sein.

Bregenz Etwa 5,2 Millionen Euro gaben Vorarlberger Schülereltern den Schätzungen der Arbeiterkammer zufolge wie berichtet im laufenden Schuljahr für Nachhilfe aus. Insgesamt sind die Kosten gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Die SPÖ Vorarlberg will nun auf Grundlage einer aktuellen AK-Studie eine Initiative starten, damit das Land kostenfreie Nachhilfe anbietet.

„Die Inflation trifft viele Familien mit voller Härte. Daher fordern wir die Landesregierung auf, Pflichtschülern, denen eine negative Beurteilung droht, eine kostenlose Nachhilfe anzubieten“, teilte der designierte Vorarlberger Parteichef Mario Leiter am Mittwoch mit. Als Vorbild nannte er das burgenländische Modell. Sobald bei einer Schülerin oder einem Schüler eine negative Leistung festgestellt wird, sollen Eltern ab dem Schuljahr 2023/24 gemeinsam mit der Frühwarnung das Angebot der kostenlosen Nachhilfe in der Schule bekommen. Dieses soll einen Acht-Stunden-Block umfassen, bedarfsorientiert und flexibel gestaltet sein. 

Je nach Lernstand des Kindes können die vollen acht Stunden oder weniger in Anspruch genommen werden, aber auch eine Erweiterung um acht Stunden ist möglich. Der Fokus des Projekts soll neben Volks- und Mittelschulen vor allem auf die Polytechnischen Schulen gerichtet sein, weil hier ein positives Abschlusszeugnis für den Einstieg in die Lehre und die weitere Zukunft besonders wichtig sei.

Leiter möchte, dass es auch in Vorarlberg eine ähnliche Lösung von Landesseite für Schulkinder und deren Eltern gibt. Morgen soll ein entsprechender Antrag an den Landtag eingebracht werden. Er ist überzeugt, dass nicht die finanziellen Mittel einer Familie über Auf- oder Abstieg entscheiden dürfen. „Ich selbst habe bei 1500 Vorträgen und Seminaren Jugendliche bei der Alkoholprävention begleitet. Wenn man mit Jugendlichen arbeitet, dann weiß man, wie sehr solche Bildungsangebote wie eine Nachhilfe das ganze Leben dieser jungen Menschen verändern können – und somit von uns allen“, appellierte der designierte Landesparteichef, den Antrag anzunehmen.