Pläne für ATIB-Gebetshaus in Hörbranz rufen Opposition auf den Plan

VP-Gemeinderätin Flatz wirft Bgm. Kresser fehlende Transparenz vor.
Hörbranz Anrainer sind besorgt. Der türkisch-islamische Verein ATIB wälzt in einem Wohngebiet Pläne für den Bau eines Gebetshauses. Acht Jahre nach dem ersten Versuch soll demnach eine angepasste Variante des damals nicht genehmigungsfähigen Projekts angegangen werden, wie Vereinsobmann Fatih Göceci im April den VN bestätigte. Nachbarn hatten bereits ihren Unmut geäußert. „Wir haben sicherlich nichts gegen den Verein und dessen Mitglieder. Aber ein Gebetshaus hier direkt im Wohngebiet – das ist einfach der falsche Platz“, befand Friedl Matt (83) bei einem VN-Lokalaugenschein.
Hinter verschlossenen Türen
Mittlerweile beschäftigt das Vorhaben auch die Gemeindevertretung. Die Opposition ortet Intransparenz, wirft dem Bürgermeister Mauschelei hinter verschlossenen Türen vor. Die Anrainer würden im Falle einer Umsetzung durch Lärm sowie ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen belastet und werden, was Informationen angeht, im Dunkeln gelassen, kritisiert VP-Ortsparteiobfrau Katrin Flatz. Die Gemeinderätin hat deshalb eine Anfrage eingebracht, die Bürgermeister Andreas Kresser bis zur nächsten Sitzung nach der Sommerpause zu beantworten hat.
Bürgermeister verwundert
Kresser selbst zeigt sich über die Anfrage verwundert, weil schon auch in der Gemeindevertretung über das Vorhaben gesprochen worden sei. Er habe auch den Kontakt mit Anrainern gesucht. ATIB gegenüber hat er als Bürgermeister die Bedenken der Gemeinde und der Anrainer kundgetan. „Es geht darum, die bestmögliche Lösung zu finden.“ Nur könne er über nichts Konkretes informieren, weil es eben nichts Greifbares gebe, so Kresser. Ihm sei wichtig, dass keine Ängste geschürt würden und es in der Gemeinde nicht zu einer Spaltung komme.
Wer das wolle, müsse transparent informieren, kontert Katrin Flatz. Genau das sei bisher aber nicht passiert. Argumentiert werde mit: „Zu wenig konkret, noch zu früh“. „Wenn dann aber alles durch ist, ist es für uns zu spät“, ärgert sich die Gemeinderätin.
Antworten im September
Tatsächlich ist vieles noch unklar. Dabei schildern einzelne Anrainer, die Pläne bereits einsehen konnten, durchaus Details. So solle es – zumindest in einer ersten Version – auch Pläne für einen Jugendtreff gegeben haben, was für zusätzlichen Unmut sorgt. Ganz allgemein hält Bürgermeister Kresser fest, er könne einem Grundbesitzer nicht sagen, was dieser planen dürfe und was nicht. Vereinbart sei aber mit dem Verein, dass jedenfalls vor dem Beginn eines Behördenverfahrens die Anrainer umfangreich informiert würden. Licht ins Dunkel erhofft sich die Hörbranzer ÖVP über die Anfrage jetzt schon früher. „Damit wollen wir endlich an konkrete Informationen kommen, die sich die Hörbranzer verdient haben“, so Flatz. VN-mig

