Alle liefen und schwammen für Aurora

Knapp 500 Schüler des BG Lustenau und der Volksschule Rotkreuz legten sich für Mitschülerin ins Zeug.
Lustenau Es war mehr als nur ein Sportfest, das sich am Montagvormittag im Lustenauer Parkstadion abspielte. Da liefen nicht einfach nur Hunderte Kinder und Jugendliche Runde um Runde oder schwammen im großen Sportbecken Länge um Länge – sie alle taten das für eine Person, für die zehnjährige Aurora Klokoqi.
Damit das nach einem schweren Autounfall im Rollstuhl sitzende Mädchen vielleicht eines Tages wieder gehen kann. Aurora braucht eine teure und ganz spezielle Bewegungstherapie in Deutschland. Der Erlös aus dem von Eltern und Freunden der Aktiven gesponserten Stundenlaufs bzw. der Schwimmstunde im Parkbad kommt dem Mädchen zugute. Über 40.000 Euro kostet die achtwöchige Therapie.
Tränen der Rührung
Aurora genoss die Aktion aus vollen Zügen, während ihre Mutter Zelike Tränen der Rührung nicht unterdrücken konnte. „Wir haben diese Aktion statt unseres traditionellen Sportfestes durchgeführt“, erklärte BG-Direktorin Carmen Timmler.
Federführend beim Event traten die Sportlehrerinnen und Sportlehrer des BG Lustenau in Erscheinung. Karin Sohm hatte die Idee, Martin Staudacher stürzte sich daraufhin in die Organisation, und am Ende waren sie alle dabei, inklusive weitere Fachlehrerinnen sowie Kolleginnen der Volksschule Rotkreuz, Auroras Schule. Von dort beteiligten sich die drei vierten Klassen am Stundenlauf.
Bis zu 20 Längen
„Wir machen das gerne. Als wir vom Schicksal Auroras hörten und wussten, dass wir helfen konnten, war das für uns selbstverständlich“, meinte etwa die zwölfjährige Josepha, die sich wie zahlreiche andere Jugendliche trotz kühler Temperaturen im „Parki“-Sportbecken für den guten Zweck abstrampelte.
Mit dabei waren auch zahlreiche Eltern und Großeltern der sportelnden Kinder. Nicht nur, dass sie Runden und Längen sponserten, sie feuerten ihre Sprösslinge am Laufbahn- bzw. Beckenrand an. „Da schwimmen manche bis zu 20 Längen“, freute sich Karin Sohm, der beim Schwimmlängen-Registrieren keine Sekunde Pause gegönnt war.
Gehen ist möglich
Auch Aurora, deren Bruder das BG Lustenau besucht, mischte sich aktiv ins sportliche Geschehen. Mit dem Rollstuhl spulte sie einige Runden auf der Leichtathletik-Laufbahn ab, begleitet vom tosenden Applaus der Anwesenden.
Auroa ist eine Kämpferin und wird von ihren Eltern tagtäglich motiviert, alles zu tun, um wenigstens teilweise ihre Gehfähigkeit wieder zu erlangen. Aus ärztlicher Sicht ist das nicht ausgeschlossen. Ihre Nerven im Rückenwirbel wurden beim Unfall nämlich nicht vollständig durchtrennt. Aurora hat auch wieder ein Gefühl in ihren Beinen. vn-hk
