Barockzeit im Klostertal

Vorarlberg / 04.07.2023 • 17:53 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Obmann Christof Thöny, Barbara Schöbi-Fink, Hans Peter Pfanner und Pater Adrian anlässlich der Ausstellungseröffnung im Klostertal Museum.    DOB
Obmann Christof Thöny, Barbara Schöbi-Fink, Hans Peter Pfanner und Pater Adrian anlässlich der Ausstellungseröffnung im Klostertal Museum.    DOB

Die Sommerausstellung im Museum führt die Besucher in die Barockzeit.

wald a. a. Mit Volksweisen der Studierenden der Stella Vorarlberg Benedikt Bär und Joachim Gallez (Trompete) wurden die Besucher bei der Eröffnung der Sommerausstellung im Klostertal Museum – „Barock. Eine Epoche und ihr Erbe“ – musikalisch begrüßt.

Bürgermeister Hans Peter Pfanner begrüßte im Namen seiner Bürgermeisterkollegen des Tales ebenfalls die Besucher und die Ehrengäste Christof Thöny (Obmann Museumsverein), Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink, Regisseur und Jesus-Darsteller (Zweitbesetzung) der bald beginnenden Passionsspiele Klostertal-Arlberg Oswald Wachter, Michael Strieder und Pater Adrian in den alten Gebälken des „Tenn“ im Klostertal Museum. Barbara Schöbi-Fink freute sich über die gelungene Ausstellung mit den wertvollen Informationen und Bildern und eröffnete die Sommerausstellung. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um regionale Kunstgeschichte, unter anderem mit den Künstlern Anton Ospel und den Gebrüdern Leu. „Wie so oft gehen wir von diesem Haus – dem jetzigen Klostertal Museum – aus. Die Stube enthält ein Deckengemälde aus dem Spätbarock“, erläuterte Christof Thöny in seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung. Er wies auf weitere bemerkenswerte Beispiele barocker Wohnkultur im Tal hin und gab insbesondere den „Tobelhof“ in Innerbraz preis.

Neben ihm wurde auch die Pfarrkirche Braz mit den Malereien von Franz Thomas und Franz Anton Leu als herausragende Beispiele dieser Stilepoche genannt. Diese Künstler und auch solche aus dem Tirol werden in der Ausstellung vorgestellt. „Die Ausstellung ist eine Spurensuche, die auf der Volksfrömmigkeit aufgebaut ist“, so Christof Thöny.

Neben den vielen Kapellen und Kirchen im Tal, die ein materielles Kulturerbe darstellen, fand auch der Jöchergang, der ein bedeutendes immaterielles Kulturerbe ist, einen Platz auf den Ausstellungswänden.

Christof Thöny ging anlässlich der Eröffnung auf weitere bedeutende Persönlichkeiten des Tales ein. In der Barockzeit hat das Klostertal auch überregional bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Dabei ist vor allem der Priester Johann Joseph Gaßner zu nennen, der in den 1770er-Jahren als Exorzist auftrat und eine der größten Debatten innerhalb der deutschsprachigen Aufklärung auslöste. Der in Klösterle geborene Barockbaumeister Anton Ospel genießt zwar nicht den Bekanntheitsgrad seiner Berufskollegen aus dem Bregenzerwald, konnte aber in Diensten der Habsburger in Spanien, Böhmen und Wien einen eigenständigen Stil entwickeln. Seine Vorarlberger Herkunft aus dem Klostertal ist bis heute nur einem Fachpublikum bekannt geblieben.

Künstlerbrüder Leu

Die beiden Brüder Franz Thomas Leu und Franz Anton Leu aus Braz schließlich erlernten bei Franz Anton Zeiller in Reutte die barocke Malerei und betätigten sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Vorarlberg und der Schweiz. Neben der Sommerausstellung bleiben auch die Werke der Schüler der Fachschule für Kunsthandwerk und Design ausgestellt. DOB