Keine Hetze bei der Hitze

Vorarlberg / 07.07.2023 • 19:09 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mediziner Heinz Fuchsig ist spezialisiert auf Umwelt- und Klimamedizin.
Mediziner Heinz Fuchsig ist spezialisiert auf Umwelt- und Klimamedizin.

Umweltmediziner Heinz Fuchsig: Wie wir den Umgang mit der heißen Phase des Sommers üben können.

Schwarzach, Innsbruck Es ist wieder soweit. Der Planet wird glühen. Auch wenn die Hitzewelle laut Wetterfrosch nicht jene Extremdimension erreicht, die wir schon aushalten mussten. „Die Temperatur geht am Samstag auf 30 Grad hinauf“, kündigt Alexander Radlherr, Meteorologe der Geosphere Innsbruck, den Auftakt an. Ausschließlich sonnig wird es nicht. Nachmittags ziehen in den Bergen Quellwolken auf. Dort könne es auch einzelne Gewitter geben.

Tropisch bis Mittwoch

Richtig schweißtreibend wird es dann am Sonntag und am Montag. „Da müssen wir mit Temperaturen um die 33 Grad rechnen“, sagt der Experte mit Blick auf seine Wettermodelle. Die gute Botschaft für alle jene, die Hitze nicht ausstehen können: Am Dienstag bereits kündigt sich das Ende der Hitzewelle an. „Es wird dann noch einmal schwül und heiß mit bis zu 33 Grad. Doch in der Nacht auf Mittwoch gibt es Gewitter, Niederschläge und einen Temperatursturz“, prognostiziert Alexander Radlherr.

Nach der Hitzewelle ist bekanntlich vor der nächsten Hitzeperiode. „Kurze Hitzewellen sollen als Übung für längere genützt werden. Daher sollte das Herz trainiert werden, das in sehr warmen Nächten nämlich doppelt so viel schlagen muss wie in gewöhnlichen“, weiß der Innsbrucker Umweltmediziner Heinz Fuchsig (56). „Das ist deswegen so, weil mehr als die Hälfte des Blutes durch die Haut fließt, um Wärme loszuwerden“, erklärt der Expert. Er empfiehlt „Schwitzübungen“. Das könne man in einer Sauna. „Natürlich noch besser beim Sport.“

Damit das Blut bei langem Stehen nicht in den Beinen versackt, werden Pausen mit Unterschenkeln im Kaltwasserkübel empfohlen. Umweltmediziner Fuchsig rät zudem, Glasflächen außen zu verschatten. „Notfalls mit weißen Tüchern. Und lüften Sie nur kurz, außer in Nachtstunden bis nach Sonnenaufgang.“

Alles ruhiger angehen

Insgesamt rät der medizinische Klimafachmann bei großer Hitze zu einer ruhigeren Lebensführung. „Keine Hetze bei Hitze. Weder bei der Arbeit oder beim Sport im Freien. Und auch nicht im Verkehr.“

Sensibilität und Wachsamkeit ist im Umgang mit den Mitmenschen angesagt. Fuchsig: „Nehmen Sie Veränderungen bei sich und Ihren Nächsten wahr. Frühes Handeln verhindert Kollaps und Hitzschlag.“ VN-hk

„Kurze Hitzewellen sollen als Übung für längere genützt werden.“

Milanka aus Bregenz nimmt gern den Bodensee als „Waffe“ gegen die Hitze. VN/Steurer
Milanka aus Bregenz nimmt gern den Bodensee als „Waffe“ gegen die Hitze. VN/Steurer