CP neu scheidet die Geister

Pläne für abgespeckte Entlastungsstraße S18 hat Fans, aber auch Kritiker.
Lustenau, Höchst Die in vn.at exklusiv veröffentlichten neuen Grobplanungen für eine redimensionierte Bodensee-Schnellstraße als Ostumfahrung Lustenaus samt Visualisierungen sorgen für viel Gesprächsstoff in den betroffenen Kommunen. Die CP-Variante light sieht eine Reduzierung der Anschlussstellen sowie eine komplette Untertunnelung der Trasse im Ried vor. Nur noch zwei Anschlussknoten könnte es letztlich geben: einen im Süden Lustenaus, einen im Norden. Sogar die komplette Streichung der Anschlussstelle Höchst/St. Margrethen ist in den neuen Überlegungen eine Option.
Skeptischer Fischer
Als erklärter Skeptiker der CP-Variante lösen auch die neuen Pläne beim Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (59, ÖVP) keine Begeisterung aus. „In diesen Plänen ist zum Beispiel kein Anschluss ans Industriegebiet Dornbirn Nord vorgesehen. Was das zusammen mit einer möglichen Streichung des Anschlusses bei St. Margrethen bedeutet, kann man sich vorstellen. Der ganze Verkehr geht über die Rheinbrücke. Man wird sich das ganz genau anschauen müssen.“
Einmal mehr äußert der Bürgermeister auch Zweifel an der Realisierbarkeit des Projekts. „Eigentlich nimmt das Ganze an Skurrilität zu. Es ist ein zwanghafter Versuch, kritische Punkte zu lösen. Ich bin im Abwartemodus.“
Wiedl begrüßt Pläne
Nicht einstimmen in die Skepsis Fischers kann der ehemalige Lustenauer Wirtschaftsgemeinderat und jetzige ÖVP-Verkehrssprecher im Landtag, Patrick Wiedl. „Das, was jetzt auf dem Tisch liegt, ist doch eine riesige Chance für Lustenau. Der Verkehr kommt aus dem Ort raus, die Strecke im Ried wird komplett untertunnelt, die bisherigen Straßen im Ried werden für den motorisierten Verkehr aufgelassen, die Bewohner im östlichen Siedlungsgebiet werden nichts von einer Straße merken. Klar kann man immer gegen eine Straße sein. Aber dann muss man sich schon fragen: Was soll denn die Alternative sein?
Volksabstimmung
Grundsätzlich positiv aufgenommen werden die aktuellen Überlegungen in Sachen Bodenseestraße auch vom Lustenauer FPÖ-Chef Martin Fitz. „Das Wichtigste ist doch: Die Straße führt nicht durch Wohngebiet, die Riedstrecke wird komplett untertunnelt. Natürlich wird noch über vieles zu reden sein. Aber Lustenau sollte im Sinne einer echten Entlastung an einem Strang ziehen.“
Unverändert in ihrer Haltung bleibt die Lustenauer Grünen-Sprecherin Christine Bösch-Vetter (41). „Diese Straße bliebe vierspurig und Lustenau umzingelt. Im Norden würde sich eine Verkehrskrake bilde. Es hat sich nichts verändert.“
In Lustenau sollen bis spätestens September die Modalitäten zur Volksabstimmung über die Bodensee-Schnellstraße geklärt werden.
Übelhör will genaue Infos
Detaillierte Informationen zu den jetzt von der Asfinag präsentierten Plänen verlangt der Höchster Bürgermeister Stefan Übelhör (Grüne, 43). „Ich will nicht etwas kommentieren, von dem ich noch zu wenig weiß“, sagt der erst im Vorjahr gewählte Gemeindechef. „Uns liegt vor allem die Brücke Lustenau–Au am Herzen. Je nach dem, was dort passiert, hat das auch Auswirkungen auf uns. Gesprächsbereit bin ich über alles jederzeit“, betont Übelhör. VN-HK
„Eigentlich nimmt das Ganze an Skurrilität zu. Es ist ein zwanghafter Versuch, kritische Punkte zu lösen.“