Private Konkurrenz auf der Schiene

Vorarlberg / 14.07.2023 • 21:44 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Eigentlich noch streng geheim: Mit diesem Foto von Thomas Posch und Daniel Zadra wurden jetzt die Pläne samt Details publik. VLK
Eigentlich noch streng geheim: Mit diesem Foto von Thomas Posch und Daniel Zadra wurden jetzt die Pläne samt Details publik. VLK

Erste Züge der WESTbahn sollen noch heuer fahren. Konkrete Pläne auch für weiteren Ausbau ab 2025.

Bregenz Das Geheimnis ist gelüftet. Die ÖBB erhalten im Fernverkehr jetzt auch in Vorarlberg private Konkurrenz. Noch in diesem Jahr will die WESTbahn Vorarlberg mit dem Rest Österreichs verbinden. Offiziell kommuniziert sind die Pläne nicht. Allerdings verrät ein Foto, das am Donnerstag von der Landespressestelle veröffentlicht wurde, ein entsprechendes Vorhaben bis ins Detail.

Foto-Panne verrät Pläne

Der Antrittsbesuch des WESTbahn-Geschäftsführers Thomas Posch (50) bei Vorarlbergs Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (38, Grüne) dürfte Schlagzeilen machen. Um das Treffen, begleitet von ein paar belanglosen Zeilen, zu dokumentieren, hatte die Landespressestelle ein Foto der beiden veröffentlicht. Das Bild zeigt Posch und Zadra beim Arbeitsgespräch mit einer Unterlage, die alle wesentlichen Details der Pläne des privaten Eisenbahnunternehmens in Vorarlberg nun ungewollt preisgibt.

Demnach will die WESTbahn, so steht es in der veröffentlichten Präsentationsunterlage, bereits am
10. Dezember 2023 die Strecke Wien–Innsbruck–Bregenz mit einem bestehenden Zugpaar bedienen. „Nun wollen wir weiter nach WESTen“, heißt es dazu im Papier, das dem Vorarlberger Landesrat präsentiert wurde.

Im Wettbewerb mit den ÖBB setzt die WESTbahn offensichtlich auf mehr Zustiegsmöglichkeiten. Man wolle, anders als beim Railjet der ÖBB, mit einem dichten Haltemuster im Rheintal zahlreiche neue Direktverbindungen ohne Umstieg zwischen Vorarlberg und dem Rest Österreichs schaffen. „Ermöglicht wird dies durch den Einsatz des dafür perfekt geeigneten Fahrzeugs, nämlich des Stadler Kiss 3“, preist die WESTbahn ihr zukünftiges Angebot im internen Dokument an.

Das private Eisenbahnunternehmen hatte zuletzt sein Streckennetz deutlich erweitert und auch die Zahl der Zugfahrten erhöht. So wird seit April 2022 etwa München als erste internationale Destination bedient. Im Dezember des Vorjahres erfolgte die Expansion nach Innsbruck, wo ab kommenden September der Ausbau des Angebots auf täglich fünf Zugpaare geplant ist.

Die Foto-Panne verrät auch Details über die Zukunftspläne der WESTbahn. Demnach könnte es auch in Vorarlberg Schlag auf Schlag gehen.

Bei positiver Entwicklung der Nachfrage habe man vor, das Angebot ab 2025 zunächst auf zwei und später auf bis zu vier tägliche Verbindungen auszubauen, heißt es dazu in der Unterlage, die der Vorarlberger Landesregierung jetzt vorgelegt wurde. VN-MIG

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