Immer mehr Unfälle mit Fahrrädern in Österreich

Vorarlberg / 17.07.2023 • 22:29 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Fahrradhelmmoral ist in Österreich immer noch gering. Die Zahlen sprechen aber für sich und für den Kopfschutz. APa
Die Fahrradhelmmoral ist in Österreich immer noch gering. Die Zahlen sprechen aber für sich und für den Kopfschutz. APa

Helme retten auf dem Fahrrad Leben, betont der ÖAMTC.

Bregenz, Wien Der Trend zum Fahrrad und E-Bike hat auch Schattenseiten: In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Fahrradunfälle drastisch gestiegen, während das Sicherheitsbewusstsein bezüglich des Helms nach wie vor gering ist. Laut Statistik Austria ereigneten sich 2022 insgesamt 10.745 Unfälle mit Radfahrern, E-Bikern und E-Scooter-Fahrern,  um 69 Prozent mehr als 2013. Davon sind 44 Radfahrer tödlich verunglückt, 15 Prozent weniger als 2013.

Besonders besorgniserregend sei der Anstieg von Alleinunfällen um 154 Prozent in den letzten zehn Jahren. „Die Zahlen sind unter anderem Folge von zu geringer Fahrpraxis, erhöhter Risikobereitschaft und Ablenkung“, erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. „Aber auch technische Probleme am Fahrrad und nicht zuletzt mangelhafte Infrastruktur sind negative Einflussfaktoren.“

Geringe Helmmoral

Trotz des Anstiegs der Unfallzahlen zeigt die Statistik eine leichte Verbesserung in Bezug auf die Helmtrage-Quote. Im Jahr 2013 verzichteten noch 73 Prozent der verunfallten Radfahrer auf einen Kopfschutz, während es 2022 nur noch 63 Prozent waren. Dennoch bleibt die allgemeine Helmtrage-Quote mit rund 38 Prozent nach wie vor sehr niedrig, betont Nosé.

Auswertungen der ÖAMTC-Unfallforschungsdatenbank zeigen, dass 57 Prozent der verunglückten Radfahrer ohne Helm schwere oder tödliche Kopfverletzungen erlitten, im Vergleich zu nur 26 Prozent bei den Helmträgern. „Helme retten Leben“, betont Nosé. Allerdings scheint die fehlende Helmmoral eher ein Problem in städtischen Gebieten zu sein, wo der Helm als hinderlich empfunden wird, möglicherweise aufgrund häufiger Arbeitswege mit dem Fahrrad.

ÖAMTC wirbt für Kurse

Um die Zahl der Alleinunfälle zu reduzieren, empfiehlt der ÖAMTC entsprechende Kursangebote. Diese sollten gerade bei der Neuanschaffung eines E-Bikes genutzt werden, um die Fahrpraxis in einer sicheren Umgebung zu verbessern. Autofahrer sollten beim Abbiegen den 3-S-Blick anwenden, während Radfahrer riskantes Vorbeischlängeln vermeiden und die Verkehrsregeln beachten sollten. Eine bessere Infrastruktur mit gut sichtbaren Radwegen in städtischen Bereichen und separaten Verkehrsflächen außerhalb der Stadt kann ebenfalls zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen.