Millionenaufträge für Hohenemser Rathaus vergeben

Vorarlberger Firmen bekommen Aufträge um rund 5,5 Millionen Euro.
Hohenems Ein großer Brocken der Arbeiten am neuen Hohenemser Rathaus wurde kürzlich von der Stadtvertretung vergeben. Gut 5,5 Millionen Euro gehen an sechs Vorarlberger Firmen für Baumeisterarbeiten, Elektro, Heizung und weitere Gewerke. Das Bauprojekt ist damit im Zeitplan, vermeldet die Stadt. Gegenstimmen gab es angesichts stark gestiegener Baupreise dennoch.

Rund die Hälfte der Millionensumme, 2.728.000 Euro, entfallen auf die Holzbauarbeiten für das neue Gebäude am Rand des Jüdischen Viertels. Ein weiterer Millionenbetrag, 1.282.000 Euro, wird für die Elektroarbeiten fällig. 683.000 Euro kosten Heizung, Klima und Sanitär, 506.000 Euro hoch ist das beste Angebot für die Baumeisterarbeiten. Die Lüftung schlägt mit 275.000 Euro zu Buche, die Gerüstarbeiten mit 90.000 Euro.

Während die Stadt in einer offiziellen Aussendung das neue Gebäude als Vorzeigeprojekt für ökologisches, nachhaltiges Bauen und den besucherfreundlichen Zugang zum Stadtzentrum und den Beginn einer Begegnungszone lobt, gab es vor dem Beschluss in der Stadtvertretung auch Kritik. Zu Zeiten explodierender Baukosten könne er diese Ausgaben nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, erklärte Sozialstadtrat Bernhard Amann und kritisierte, wie rasch die Ausgaben durchgewunken wurden. „Wenn es um Millionen geht ist alles still, aber um ein paar Tausend Euro für arme Leute wird diskutiert“, beklagte er. Neben seiner Fraktion stimmen auch die Vertreter von SPÖ und Steinbruchgegnern dagegen. Eine deutliche Mehrheit von 30:6 votierte dennoch für die Vergabe der Arbeiten.
Abschluss in eineinhalb Jahren
Neben dem Grundstoff Holz sollen für das neue Rathaus hauptsächlich Baustoffe verwendet werden, die wiederverwertbar sind, wirbt man von Seiten der Stadt, zudem würden möglichst energiesparende Heiz- und Kühlsysteme eingesetzt. Bis auf die Forstverwaltung, die Stadtwerke und den Werkhof sollen sämtliche städtische Abteilungen auf 2.030 Quadratmetern Nettoraumfläche unterkommen.
Auftragsvergaben
· Baumeisterarbeiten: Moosbrugger GmbH, Lauterach, 506.000 Euro
· Gerüstarbeiten: FarbenKobold GmbH, Frastanz 90.000 Euro
· Elektroinstallationen: Elektro Obwegeser, Hohenems, 1.282.000 Euro
· Heizung-, Klima- und Sanitäranlagen: Strele Installationen, Dornbirn 683.000 Euro
· Lüftungsinstallationen: Kranz Luft-Klima-Technik, Weiler, 275.000 Euro
· Holzbauarbeiten: i+R Holzbau, Lauterach, 2.728.000 Euro
Nach dem Grundsatzbeschluss 2020 erfolgte ein Wettbewerb, infolgedessen das Büro Berktold Weber Architekten mit der Umsetzung seines Entwurfs und der Generalplanung beauftragt werden konnte. Der Rohbau der unter dem Rathaus liegenden Tiefgarage wurde bereits dieses Frühjahr errichtet. Die nun im Wesentlichen für das Rathaus selbst vergebenen Leistungen wurden nach dem Bestbieterprinzip entschieden. Die Bauarbeiten werden in den kommenden Monaten fortgesetzt. Der Abschluss ist für Anfang 2025 geplant.