Visionäres Gewerbegebiet wird Realität

Vorarlberg / 19.07.2023 • 15:55 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Teilflächen des Areals „Vision NeuWiesn“ werden schon genutzt, allerdings sind Umschlag und Recycling von Abbruch und Aushubmaterial nur eine Zwischenlösung. stp (2)
Teilflächen des Areals „Vision NeuWiesn“ werden schon genutzt, allerdings sind Umschlag und Recycling von Abbruch und Aushubmaterial nur eine Zwischenlösung. stp (2)

Ein zehnjähriges Vorarlberger Großprojekt nimmt zwischen Lauterach und Wolfurt Form an.

Lauterach Eine Vision feiert Jubiläum: 2013 haben die Gemeinden Lauterach und Wolfurt ihr gemeinsames Räumliches Entwicklungskonzept (REK) für eine Fläche entwickelt, die die Gemeindegrenzen überschreitet und sich im Bereich des Güterbahnhofs befindet.

Das Ziel der „Vision NeuWiesn 2040/50“ ist es, möglichst viel von diesem Areal – insgesamt 34,7 Hektar – in Gemeindebesitz zu bringen, um es gemeinsam zu entwickeln und heimischen Unternehmen im Baurecht zur Verfügung zu stellen.

Realistischer Zeitplan

Den Sommerempfang der Gemeinde und des Wirtschaftsvereins nutzte Lauterachs Gemeindechef Elmar Rhomberg, um zehn Jahre nach der offiziellen Vorstellung des größten Gewerbegebiets des Landes einen Zwischenbericht über den aktuellen Stand der Dinge zu geben.

Dabei erläuterte er, warum die Zielsetzung „2040/50“ für den Endausbau ein realistischer Zeitplan ist. „Die betreffenden Teilflächen befinden sich im Besitz von rund 90 Grundeigentümern, mit denen seitdem verhandelt wird. Mit 13 davon konnten wir in den vergangenen zehn Jahren eine Einigung erzielen, und die Projekt- und Strukturentwicklungs-Genossenschaft (PSG) Wolfurt-Lauterach ist heute im Besitz von knapp 40.000 Quadratmetern, davon 25.000 in Wolfurt und 15.000 in Lauterach.“ Derzeit werden Verhandlungen mit weiteren Grundstücksbesitzern geführt, und die PSG ist zuversichtlich, dass in etwa fünf Jahren ausreichend Flächen in ihrem Besitz sind, um erste Unternehmen ansiedeln zu können.

Baustart auch auf Teilflächen

Was passiert, wenn in den nächsten vier bis fünf Jahren nicht alle oder zumindest der Großteil der Flächen im Besitz der PSG ist? „Das ist kein Problem. Wir haben diese Vision – wir wissen, dass noch viel Überzeugungsarbeit und Verständnis der Grundeigentümer erforderlich ist – auf das Jahr 2040/50 ausgelegt, können aber auch beginnen, wenn wir nur einen Teil der Gesamtfläche besitzen“, erklärt Rhomberg.

Für kleine Firmen reserviert

Dies liegt auch daran, dass Großkonzerne, die das gesamte 34,7 Hektar große Areal übernehmen wollten, kategorisch abgelehnt wurden, denn „unser Konzept sieht vor, dass die PSG das Areal besitzt und nur Baurechte vergeben werden. Ein weiterer Gedanke ist die Ansiedlung vieler kleiner Betriebe aus verschiedenen Branchen“, so Rhomberg.

Er sieht auch keine Probleme bei der Erschließung des Areals: „Die Ansiedlung von Betrieben soll sich über einen Zeitraum von zehn bis dreißig Jahren erstrecken, und auch die Erschließung – zum Beispiel durch Straßen oder die Versorgung aus dem Biomasse-Heizwerk – kann schrittweise erfolgen. Die meisten der derzeit verantwortlichen Personen werden dann wahrscheinlich keine Verantwortung mehr tragen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich die Vollendung der Vision NeuWiesn 2040/50 noch miterleben werde.“ STP

Wo sich derzeit direkt an der Autobahnauffahrt Berge von Recyclingmaterial türmen, sollen bis 2050 bis zu 5000 Arbeitsplätze entstehen.
Wo sich derzeit direkt an der Autobahnauffahrt Berge von Recyclingmaterial türmen, sollen bis 2050 bis zu 5000 Arbeitsplätze entstehen.