Das ist wirklich die Höhe!

Vorarlberg / 28.07.2023 • 16:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Die Tour ist äußerst aussichtsreich. Die Blicke reichen ins Rheintal und bis über den Bodensee. <span class="copyright">VN/GER</span>
Die Tour ist äußerst aussichtsreich. Die Blicke reichen ins Rheintal und bis über den Bodensee. VN/GER

Auch eine super Abendrunde: über den Dornbirner Höhenweg von Haselstauden zur Karrenseilbahn.

Dornbirn Dornbirn ist mit seinen knapp 51.000 Einwohnern nicht nur die bevölkerungsreichste Stadt Vorarlbergs, durch seine Lage am Rande der Ostalpen und des Bregenzerwaldgebirges ist es auch äußerst bergreich. Die heutige Tour führt uns auf dem sogenannten Höhenweg – teils über Asphalt, teils über Kies – von Haselstauden zur Karrenseilbahn.

Der Bildstock an der Fluh befindet sich laut Karte nur unweit des Fluchtstollens des Achraintunnels.
Der Bildstock an der Fluh befindet sich laut Karte nur unweit des Fluchtstollens des Achraintunnels.

Wie meist Volksschüler bereits wissen, wird die Messestadt im Osten und Süden von der Schwende, dem Hochälpele, dem First, dem Staufen, dem Karren und dem Breitenberg begrenzt. Auf den Ausläufern und Abhängen dieser Berge haben sich schon früh Menschen angesiedelt, weil es leichter war, die bewaldeten Hänge zu roden als das sumpfige Ried zu entwässern und dadurch fruchtbar zu machen. Ich starte (mit dem E-Bike) beim Bahnhof Haselstauden und fahre beim Café Ulmer bzw. der Kirche über die Tobelstraße und Rädermacher bergwärts. Die Tour ist bis auf wenige Stellen gut beschildert. Nach rund 1,5 Kilometern erreicht man die erste Bergparzelle – Fluh. Fluh ist ein altes Wort für Felsen oder Felswand. Die Dornbirner Fluh, die laut Dornbirner Lexikon 1431 erstmals erwähnt wurde, liegt oberhalb einer kleinen Wand, die heute durch Bäume verdeckt ist, auf alten Bildern aber noch zu sehen sein soll.

Von der Fluh fährt man in Richtung Stüben.
Von der Fluh fährt man in Richtung Stüben.
Selbst den Bodensee hat man von hier oben im Blick.
Selbst den Bodensee hat man von hier oben im Blick.

Nachdem man bei der ersten Wegkreuzung beim Bildstock, der sich laut Karte nur unweit des Fluchtstollens des Achraintunnels befindet, rechts in Richtung Watzenegg abgebogen ist, erreicht man nach etwa zwei Kilometern Stüben. Der Weg dorthin führt vorbei an alten Ackerflächen und ist wie viele Abschnitte des Höhenwegs sehr aussichtsreich. Die Blicke reichen ins Rheintal und bis über den Bodensee. Dazwischen liegen schöne Wälder. Stüben selbst ist nach dem Wasserfall des Kehler Bächleins unterhalb des Orts benannt.

Auch Stüben ist nach einem Wasserfall benannt.
Auch Stüben ist nach einem Wasserfall benannt.

„Watzo“ lässt grüßen

Über Grundegg und Bantling geht es weiter nach Watzenegg. Wie im Dornbirner Lexikon zu erfahren ist, wurde in Watzenegg einer der frühesten Höfe am Berg errichtet. Den Namen hat die Bergparzelle offensichtlich einem Erstsiedler namens „Watzo“ zu verdanken, der schon deutlich vor der ersten urkundlichen Erwähnung der Siedlung im Jahr 1340 gelebt haben soll. Die Endung „-egg“ bezieht sich den Experten zufolge auf den Geländekamm zwischen dem Watzenegger Moosbach und dem Abhang zum Rheintal. Ich lege in Watzenegg eine Extrarunde über Badhof (benannt nach dem Bad darunter) und Schauner ein. Schauner ist der höchste Punkt der Tour. Von hier oben soll man auch eine der besten Aussichten haben.

Die Tour hat auch Abschnitte durch schöne Wälder ...
Die Tour hat auch Abschnitte durch schöne Wälder ...
... und über kleine Brücken parat.
... und über kleine Brücken parat.

Der „echte“ Höhenweg führt bereits bei Palmern/Eisenharz rechts hinunter nach Steinebach. Bei der großen Fabrikanlage geht es noch einmal hinauf nach Eschenau, wo früher viele Eschen gestanden sein sollen. Ein besonderes Vorkommen von Eschen sei nicht mehr erkennbar, erfährt man im Dornbirner Lexikon. Heute ist der Ort vor allem wegen der Lamas vom First-Lama-Hof bekannt. Zum Abschluss der Bergetappe geht es rechts über die Gechelbachgasse hinunter zur Karrenseilbahn. Von hier aus fahre ich entlang der Dornbirner Ach bis zur Fahrradbrücke „Rusty Bridge“ beim Pflegeheim Birkenwiese und anschließend über den Bahnhof und den Radweg zurück nach Haselstauden. Am Ende stehen 21,5 Kilometer und 700 Höhenmeter (bergauf) auf dem Tacho. Die Tour ist natürlich auch in umgekehrter Richtung machbar.