Wespen und Mücken machen sich heuer rar

Vorarlberg / 16.08.2023 • 18:26 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Hornissen haben im Vergleich zu ihren Verwandten, den Wespen, heuer ein gutes Jahr. dpa
Hornissen haben im Vergleich zu ihren Verwandten, den Wespen, heuer ein gutes Jahr. dpa

Große Trockenheit im Juni verhinderte ungestörte Fortpflanzung.

Dornbirn Es hatte schon verheißungsvoll ausgesehen für die Mücken in diesem Jahr. Ein großteils regnerischer Mai schien beste Voraussetzungen für eine reiche Fortpflanzung zu garantieren. „Doch dann kam die lange Trockenphase im Juni. Und damit das Gift für die reproduktionsbereiten Mücken“, erklärt Klaus Zimmermann, wissenschaftlicher Sprecher der inatura Dornbirn.

Dass die durch Insektenleichen viel weniger als noch vor Jahren verunreinigten Auto-Windschutzscheiben ein untrügliches Indiz für den Insektenschwund generell sind, dementiert der Experte jedoch. „Die Autos sind viel windschlüpfriger geworden, es enden daher auch viel weniger Insekten dort“, meint Zimmermann.

Invasive Arten

Dass die Insekten trotzdem weniger geworden sind, steht aber auch für den Biologen außer Zweifel. „Gründe dafür sind die zunehmende Versiegelung der Böden, aber auch die Intensivlandwirtschaft.“ Der Klimawandel fördere andererseits das Eindringen invasiver Arten, die sich zunehmend in unseren Breiten etablieren. Ein Beispiel dafür ist, wie von VN.at bereits berichtet, die gefährliche asiatische Tigermücke.

Der aktuelle Befund sei jedoch noch keine endgültige Bilanz für den diesjährigen Sommer. „Im Gegensatz zu anderen Insekten können sich die Mücken im Intervall von 14 Tagen immer wieder vermehren. Es bleibt also abzuwarten, wie sich der August weiterentwickelt“, bemerkt Zimmermann.

In puncto Vermehrung nicht so flexibel sind die Wespen. Die Hautflügler hätten zu fortgeschrittener Sommerzeit ihre Hochsaison. Allein, sie machen sich nicht so bemerkbar wie gewohnt. „Wir haben kein Wespenjahr heuer“, sagt Zimmermann. Der Grund dafür erschließe sich ihm nicht wirklich, räumt der Experte ein. Es könne sich dabei um eine natürliche Schwankung handeln. „Weil die objektiven Bedingungen für eine normale Entwicklung sind eigentlich gegeben“, betont Zimmermann. Vorsicht ist vor allem bei Allergikern dennoch geboten. Die wenigen Wespen sind zu dieser Zeit hochaktiv, naschen gerne am Speisetisch mit. Und ihre Stiche können sogar tödlich sein, wenn Personen allergisch sind und nicht sofort Gegenmaßnahmen ergreifen.

Hornissen im Hoch

Im Gegensatz zu den Wespen haben sich heuer laut Ausage des Experten die Hornissen gut entwickelt. „Das war vor allem im Frühjahr zu bemerken“, sagt Zimmermann. VN-hk

„Bodenversiegelung und Intensivlandwirtschaft sind Gründe für das Insektensterben.“

Stechmücken sind in diesem Sommer bislang noch nicht die großen Plagegeister.
Stechmücken sind in diesem Sommer bislang noch nicht die großen Plagegeister.
Wespen und Mücken machen sich heuer rar