Sonne, Brot und Wein

Vorarlberg / 08.09.2023 • 18:15 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bürgermeister Simon Tschann begrüßte alle anwesenden Gäste. SCO (2)
Bürgermeister Simon Tschann begrüßte alle anwesenden Gäste. SCO (2)

22 Klöster verkaufen beim Bludenzer Klostermarkt ihre handgemachten Produkte. Gestern war die Eröffnung.

Bludenz Wie immer war traumhaftes Wetter beim 27. Bludenzer Klostermarkt, der am Freitagvormittag offiziell eröffnet wurde. Das stellte Bürgermeister Simon Tschann in seiner Begrüßungsansprache fest, denn seit dem er in seinem Amt als Bürgermeister die Stadt vertritt, scheint bei der Eröffnung des Klostermarkts immer die Sonne.

Stadtmarketingleiterin Natascha Arzberger wollte in ihrer Ansprache nicht wie gewohnt die anwesenden Gäste aus Politik und Kirche getrennt nach ihrer Funktion begrüßen, sondern orientierte sich an den Geburtsjahren 1960 (Bischof Benno Elbs), 1970 (Pater Guido Kobiec), 1980 (Landesrat Christian Gantner) und 1992 (Bürgermeister Simon Tschann), wobei Simon Tschann mit seiner Jahreszahl etwas aus der Reihe falle, wie Natascha Arzberger anmerkte.

Landesrat Christian Gantner war in Vertretung von Landeshauptmann Markus Wallner da. „Es ist mir eine Freude, hier in der Bezirkshauptstadt dabei zu sein.“ Bludenz sei mit seinen Festen und Märkten wie dem Stegafest am vergangenen Donnerstag und dem Erntedankmarkt nächstes Wochenende eine lebendige und lebenswerte Stadt. Der Klostermarkt sei einer der größten Klostermärkte in Westösterreich, was jedoch nicht daran liege, dass der Bludenzer Bürgermeister so fromm wäre, sondern die Bludenzer Bevölkerung, sagte Christian Gantner humorvoll. Ein Dank galt auch Inge Naier, die den Klostermarkt in gewohnter Manier zusammen mit ihrem Team organisiert hat. Das traditionelle Brotbrechen sei eine besondere Symbolik, sagte Christian Gantner. Das Brot brauche eine produzierende Landwirtschaft und auch das nötige Handwerk, wie jenes von Bäckermeister Hanno Fuchs, der das Brot wieder gebacken hat. Das Teilen sei wichtig, gerade in Zeiten von Krisen. „Die Vertrauenskrise bereitet mir am meisten Kopfzerbrechen“, so Gantner, gerade das fehlende Vertrauen innerhalb der Gesellschaft. Daher stehe beim Brotbrechen das Miteinander im Fokus.

Pater Guido Kobiec verkündete gleich zwei Neuigkeiten, nämlich die „Anwesenheit zweier Klöster, die etwas ganz Besonderes sind“. Zum einen sind heuer die Schwestern der heiligen Klara des Klosters Gauenstein anwesend. Sie feiern dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum. Zum anderen ist dieses Mal auch das Kloster Mehrerau vertreten. Insgesamt präsentieren sich auf dem Markt 22 Klöster. „Dieses Wochenende ist die Stadt in geistlicher Hand“, sagte Simon Tschann Bischof Benno Elbs brauchte am Ende gar nicht mehr so viele Worte zu sagen, da Christian Gantner ihm die Predigt schon vorweggenommen hatte. Stattdessen könne er ja über die Abschussdebatte von Wölfen reden, meinte Bischof Benno Elbs scherzhaft. Es gebe viele Themen, die die Gemüter erhitzen. Umso wertvoller sei so ein Klostermarkt, auf dem man sich einfach mal zurücklehnen kann. Dem Ruf der Klöster zum
27. Klostermarkt in der Bludenzer Altstadt folgten Persönlichkeiten wie die Nationalratsabgeordneten Norbert Sieber und Reinhold Einwallner mit Bettina Wechselberger (Direktorin der Musikschule Bregenz), die Landtagsabgeordneten Harald Witwer, Christoph Thoma und Nadine Kasper, weiters Joachim Weixlbaumer, Arno Sprenger (Sparkasse), FPÖ-Vorarlberg-Chef Christof Bitschi, SPÖ-Vorarlberg-Chef Mario Leiter, Stadtrat Andreas Fritz Wachter, Kaplan Jakob Geier, Klostervater Bertram Bolter mit Gattin Vroni, Altachs Bgm. a. D. Gottfried Brändle und der Lorünser Bgm. a. D. Lothar Ladner mit Gattin Doris. VN-JUN

Schwester Maria Antonia Simon (r.) und Roswitha Walz (Abtei Maria Frieden Kirchschletten).
Schwester Maria Antonia Simon (r.) und Roswitha Walz (Abtei Maria Frieden Kirchschletten).