Wirtschaftsbund: SPÖ hat Fragen

Vorarlberg / 18.09.2023 • 19:53 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Das Wirtschaftsbund-Magazin „Vorarlberger Wirtschaft“ wurde mittlerweile eingestellt. VN/Lerch
Das Wirtschaftsbund-Magazin „Vorarlberger Wirtschaft“ wurde mittlerweile eingestellt. VN/Lerch

An Rüdisser weitergeleitete E-Mails ziehen Rufe nach Aufklärung nach sich.

Schwarzach Die Wirtschaftsbund-Affäre rund um Inseratenschaltungen im Magazin „Vorarlberger Wirtschaft“ sorgt erneut für Aufregung. Die NEUE berichtete nämlich unlängst über zwei Mails aus dem Jahr 2015, die im Büro des früheren Wirtschaftslandesrates Karlheinz Rüdisser (ÖVP) gelandet sind. Der damalige Wirtschaftsbunddirektor Walter Natter leitete die Schreiben demnach an Rüdisser weiter. Eines stammt von Spar, das andere von Seilbahnbetreibern aus Lech – in zeitlicher Nähe zu bestimmten Projekten. Wie die VN berichteten, bestritten Rüdisser und die Landesregierung jeglichen Zusammenhang. SPÖ, Neos und auch die Grünen reagierten mit Kritik. Nun legen die Sozialdemokraten nach.

Weitere veraktete Schreiben?

Die geschäftsführende Klubobfrau Manuela Auer brachte eine parlamentarische Anfrage an Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) ein. „Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger erwarten sich eine restlose Aufklärung. Bislang ist allerdings der Eindruck entstanden, dass Sie und Ihre Partei immer nur gerade das zugeben, was sich nicht mehr verbergen lässt“, schreibt Auer. Sie will unter anderem wissen, wie sich Wallner als Landeshauptmann und ÖVP-Obmann sowie Verantwortlicher für Teilorganisationen wie den Wirtschaftsbund erklärt, dass dessen damaliger Direktor Anliegen, die mit Inseratenschaltung verknüpft waren, direkt an das Büro des Wirtschaftslandesrates weitergeleitet hat. Zudem interessiert die SPÖ-Politikerin etwa auch, ob es im Landesarchiv weitere veraktete Schreiben gibt, in denen Inserate im Magazin des Wirtschaftsbundes erwähnt werden.

Ärger über mangelnden Rückhalt

Dem NEUE-Bericht zufolge ärgerte sich der Spar-Geschäftsführer in seiner Mail an Natter über mangelnden Rückhalt. Spar werde im kommenden Jahr nicht mehr ­inserieren. Man erkläre sich ­solidarisch mit dem Messepark. Im Jahr 2015 war schon einmal die Erweiterung des Einkaufszentrums Thema gewesen. Im Mail der Seilbahnbetreiber aus Lech ist den Angaben zufolge von einem ­„Unterstützungsbeitrag“ die Rede. 

Manuela Auer hat eine Anfrage an LH Wallner eingebracht. VN/RP
Manuela Auer hat eine Anfrage an LH Wallner eingebracht. VN/RP