Generationenwechsel auf der Ifer-Alpe

Maria Moosbrugger übergab die Verantwortung für die Ifer-Alpe ihrer Tochter, die mit großem Engagement und Hingabe die Familientradition fortsetzen möchte.
Alberschwende „Ist das nicht ein wunderschönes Bild – das prächtige Wetter, die vielen Leute, das Vieh mit den Mojen? Komm, mach‘ bitte ein Foto davon . . .“, freut sich die Bizauer Älpler-Legende Maria Moosbrugger inmitten des quirligen Treibens auf dem Dorfplatz in Alberschwende. Dort wird der letzte Teil des auf der Alpe Ifer gesömmerten Viehs nach einem langen Marsch von der Alpe im Gemeindegebiet Egg an die Besitzer zurückgegeben.

Jedes Tier ist wohlbehalten
Kein einziges der 423 Tiere, die 98 Tage auf der Alpe Ifer verbracht haben, ging verloren. Die Mojen, die viele Tiere beim Eintreffen auf dem Alberschwender Dorfplatz trugen, zeugen unübersehbar davon. „Das ist ein großes Geschenk und nicht nur die Leistung des Älplerteams. Auch Gottes Segen gehört dazu“, betont die 61-jährige Bizauerin mit Demut.

Ein Alpsommer zum Erinnern
Bereits mit drei Jahren begleitete sie ihren Vater erstmals auf die Alpe Ifer, die er 1952 übernommen hatte. Die Liebe zum Älplerleben hat sie von ihm geerbt. Ein Sommer ohne Alpe ist für sie undenkbar. Die Verantwortung für das Alpvieh hat sie im Laufe der Jahre von ihrem Vater übernommen, und seit 37 Jahren managt sie dies gemeinsam mit ihrem Gatten Fridl, der ihre Leidenschaft teilt. Und wenn sie ihren 59. Alpsommer als besonders herausragend beschreibt, dann sollte man ihr das ohne Zweifel glauben.

„Früher, vor 35 Jahren, haben wir das Vieh auf die Wiese getrieben, wo heute die Raiffeisenbank steht. Bauern kamen, um ihr Vieh abzuholen – das war alles. Doch heute? Zahlreiche Menschen versammeln sich auf dem Dorfplatz, um unsere Rückkehr zu feiern. Der Alpabtrieb ist zu einem festlichen Ereignis geworden.“

Dabei hebt sie auch die Bergziegen hervor, die zur Unterhaltung der Gäste beitragen. Und bis zur Ankunft der zweiten Herde von der Alpe Halden – mit 370 Tieren nur unwesentlich kleiner als die Alpe Ifer und ebenfalls eine der größten in den Alpen – sorgen die Alphorngruppe „Kaessolzar“ (Kapellmeister Simon Gmeiner mit seinen Söhnen Luis und Emilian sowie „Gastbläser“ MV-Obmann Andreas Sutterlütty) für Stimmung.

Das Besondere dieses Alpsommers für Maria? „Unsere Tochter Anna Katharina hat die Verantwortung auf der Alpe übernommen und ihre Arbeit hervorragend gemacht. Es erfüllt mich mit Stolz, dass sie die Familientradition fortsetzt und ein feines Gespür für den Umgang mit den Tieren zeigt.“ Auch ihre Arbeitsbedingungen sind ideal. „Ich arbeite bei ‘Naturnah Molke Metzler’. Mein gesamter Urlaub und Zeitausgleich wird dafür genutzt, im Sommer auf die Alpe zu gehen. Wenn nötig, zeigt sich mein Chef verständnisvoll und gewährt mir zusätzliche freie Tage.“ STP