Keine Preisbremse an den Talstationen

Vorarlberg / 25.09.2023 • 19:57 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Skifahren wird wieder teurer, wenig überraschend angesichts der Inflation der vergangenen Monate. VN/Steurer
Skifahren wird wieder teurer, wenig überraschend angesichts der Inflation der vergangenen Monate. VN/Steurer

Die ersten Wintertarife für die großen Skigebiete am Arlberg und der Silvretta sind bereits bekannt.

Lech, Schruns Der Sommer hat noch nicht einmal richtig geendet, schon werden die ersten Tarife für die Skisaison 2023/24 bekannt. Der allgemeine Trend der Preissteigerungen ist auch hier zu spüren: Die erste Saisonkarte ist im vierstelligen Bereich angekommen.

So kostet die Saisonkarte von Ski Arlberg heuer 1114 Euro, einen rabattierten Vorverkaufspreis gibt es für das Skigebiet rund um Lech klassischerweise nicht. Im Vergleich zur Vorjahressaison ist dies eine Preissteigerung von 12 Prozent. Die Tageskarte in der Hauptsaison liegt bei 75 Euro für einen Erwachsenen – ebenfalls 12 Prozent mehr als in der Saison 2022/23.

Preislicher Anstieg

Im Süden Vorarlbergs führten vergangenes Jahr mehrere Skigebiete dynamische Preismodelle ein. Im Detail waren dies Brandnertal, Gargellen, Golm, Kristbergbahnen Brandnertal und Silvretta Montafon. Dynamisch bedeutet, dass die Ticketpreise sich der Nachfrage anpassen, es gibt keine fixen Preise mehr. Stattdessen legt die Nachfrage über Algorithmen den Preis fest. Wer sich nun Ende September die Preise für einen normalen Wochentag im Jänner ansieht, stellt schnell eines fest: Grundsätzlich sind die Skigebiete in der Hochsaison bei den Tagespreisen wieder auf das Niveau von 2021/22 zurückgekehrt. So beginnt bei der Silvretta Montafon eine Tageskarte für die Hochsaison ab Heiligabend derzeit bei rund 60 Euro, Anfang Dezember bei 55 Euro. Diese stellen aber nun das untere Ende der Preisskala dar, stark nachgefragte Tage wie rund um den Jahreswechsel werden sich eher nach oben entwickeln.

WildPass im Bezirk Bludenz

Die Mehrtages- und Saisonkarte im Montafon und den Nachbartälern heißt nun WildPass. Die maximale Dauer einer Mehrtageskarte liegt diese Saison bei 14 Tagen, der Preis für zwei Wochen im Jänner startet bei 507 Euro. Ein Angebot für 21 Tage, wie es früher noch beim Skipass Montafon gab, sucht man vergebens. Für die Saisonkarte, den Winter WildPass, zahlt man derzeit im Vorverkauf 665 Euro. Dieser umfasst ebenfalls alle besagten Skigebiete im Montafon und Walgau. Der Vorverkaufspreis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent an. Damüls-Mellau wiederum wurde im Vergleich mit 8,2 Prozent Steigerung bei der Tageskarte und einem Plus von 8,1 Prozent bei der Saisonkarte etwas weniger teurer.

Der 3TälerPass für den Winter 2023 kommt schlussendlich auf 690 Euro für einen Erwachsenen. Im Vorverkauf zahlt man 609 Euro für die gleiche Karte. Erwachsene erhalten die 3TälerPass-Jahreskarte im Vorverkauf ab 709 Euro, Senioren ab 621 Euro, und Jugendliche kommen ab 493 Euro in den Genuss. Der Normalpreis für einen Erwachsenen liegt bei 748 Euro für die Ganzjahreskarte.

Fachgruppenobmann Andreas Gapp von den Kleinwalsertaler Bergbahnen verweist auf die vergangenen Monate: Die Teuerung und Lohnverhandlungen hätten nicht vor den heimischen Seilbahnen Halt gemacht. Auch Material für die Instandhaltung zähle zu den Preistreibern. Mit der Erhöhung von 9,5 Prozent decke man im Kleinwalsertal gerade so die Mehrkosten.

Die Vergangenheit

Das Jahr 2014 dürfte im Vergleich manchen wie die gute alte Zeit erscheinen. Eine Tageskarte für Ski Arlberg lag damals bei 49 Euro, für die Saisonkarte legte man 775 Euro auf den Tisch. Der 3TälerPass kostete damals 475 Euro. Ein Blick auf den Inflationsrechner der Statistik Austria rückt diese Preissteigerungen in ein gewisses Verhältnis. So liegt die Inflation von Jänner 2014 bis August 2023 bei 34,83 Prozent. Die Tageskarte am Arlberg wurde in dieser Zeit um 53 Prozent, die Saisonkarte um 43,74 Prozent teurer. Der 3TälerPass wurde um 45,26 Prozent teurer.

Andreas Gapp verweist auf Teuerung, Investitionen und Personalkosten.
Andreas Gapp verweist auf Teuerung, Investitionen und Personalkosten.