Kreisel-Chaos am Wiesenrain in Lustenau

Der Minikreisel am Wiesenrain ist eben und klein und wird folglich oftmals übersehen.
Darum geht’s:
- Minikreisel in Lustenau sorgt für gefährliche Situationen und Missverständnisse.
- Autofahrer fahren oft direkt über den Kreisverkehr.
- Anrainer fordern Erhöhung in der Mitte des Kreisels und einen Zebrastreifen.
Lustenau Er sollte den Verkehr beruhigen und den Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit bieten. Der vor gut einem Jahr installierte Minikreisel beim Wiesenrain, an der Kreuzung Philipp-Krapf-Straße und Reichenaustraße, sorgt jedoch noch immer für gefährliche Situationen. „Die Autos fahren sehr schnell von der Grenze Richtung Kreisel herunter. Für viele ist es nicht ersichtlich, dass dies ein Kreisverkehr ist. Und so fahren sie gerade drüber”, erklärt Anrainer Csaba Kalla. Dadurch entstehen oft gefährliche Momente.
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„Wir merken das anhand der Huperei. Immer öfter drücken die Autofahrer beim Kreisel auf die Hupe”, so Kalla. Ein Teil des Problems: Der Kreisel ist in der Mitte so eben wie die Straße, nur eine weiße Fläche macht deutlich, dass man außen herum fahren muss. Eine Erhöhung in der Mitte des Kreisels, ähnlich wie in Dornbirn in der Nähe des ehemaligen Schlachthofs, wäre die Lösung, wie er findet. Denn dann müsste wirklich jeder die Runde fahren.

Gerade Straße wird zur Rennstrecke
Eine Bodenschwelle bei der Grenze sowie eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h sollten Abhilfe gegen zu Schnellfahrende auf dieser Landesstraße schaffen. „Leider verleitet die lange Gerade noch immer viele zum nochmals richtig Durchstarten. Wenn ich von der Reichenaustraße komme, habe ich keinen Überblick über die Situation, da sich die Stopp-Grenze durch den Radius des Kreisels nach hinten verlegt hat. Kommt da einer zu schnell, wird’s gefährlich”, erklärt Simone Grabher, Anrainerin und Gemeindevertreterin bei den Grünen. Sie quert täglich diese Straße mit ihrem Hund und erlebt dabei allerhand. „Die Idee des Kreisels wäre nicht schlecht, es bräuchte einfach noch einige Verbesserungen”, fügt sie hinzu.

Hinzu kommt, dass viele Pendler von Dornbirn kommend diesen Grenzübergang in die Schweiz wählen. „Der Verkehr hat hier stark zugenommen”, so Grabher. Auch Eva Seiwald kennt die angespannte Situation beim stark frequentierten Minikreisel nur zu gut. „Ich habe mein Kind täglich mit dem Rad zum Kindergarten am Wiesenrain gebracht, jetzt bringe ich ihn hier zum Fußball-Training. Hier sind sehr viele Kinder und Jugendliche. Für mich ist es klar, wie ich mich verhalten muss, doch für den Großteil nicht. Entweder erkennen sie den Kreisel nicht oder sie halten sich nicht an die Regel. So kann es vorkommen, dass derjenige, der fahren darf, von einem anderen geschnitten wird.” Sie fügt hinzu, dass die Situation für Radfahrer sehr gefährlich ist. „Wir wollen radeln, doch gerade für Kinder ist diese Kreuzung gefährlich. Hier braucht es dringend eine Lösung“, sagt sie. Ein Zebrastreifen würde schon helfen, wie sie erklärt.
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Schwachstellen bekannt
Die Straße beim Minikreisel ist eine Landesstraße. Auf VN-Nachfrage beim zuständigen Straßenbauamtsleiter Gerhard Schnitzer erklärt dieser, dass dem Land die Schwachstellen des Minikreisels bekannt seien. „Wir arbeiten gemeinsam mit der Marktgemeinde Verbesserungen aus”, so Schnitzer. Der Minikreisel am Wiesenrain ist eine nicht übliche Art des Kreisverkehrs, wie er sagt. Eine Erhöhung in der Mitte kann nicht so einfach umgesetzt werden, hier muss der Winterdienst berücksichtigt werden.

In puncto Fußgängerverkehr wird gemeinsam mit der Gemeinde eine Lösung für einen Zebrastreifen ausgearbeitet. Mathias Blaser (ÖVP) vom Mobilitätsausschuss in Lustenau weiß, dass es Verbesserungen braucht. „Wir haben als Gemeinde die Wichtigkeit eines Zebrastreifens beim Land angeregt. Und auch ein erhöhter Mittelteil im Kreisel würde die Situation entspannen”, sagt er. Das Land und die Gemeinde arbeiten nun an Lösungen, damit beim Wiesenrain geregeltere Verkehrsverhältnisse herrschen. BVS
