Eine moderne Lösung für die Friedhofskultur

Erste Ausstellung für eine zeitgemäße Gestaltung des Friedhofes und erstes digitales Friedhofsportal in Dornbirn-Haselstauden.
Darum geht’s:
- Das Friedhofsportal ermöglicht die Suche nach Gräbern von Verstorbenen.
- Es erleichtert den Kontakt zur Friedhofsverwaltung und die Anfrage zur Grabpflege.
- Die Ausstellung zeigt Möglichkeiten zur naturnahen Gestaltung von Friedhöfen und Gräbern.
Dornbirn Der Friedhof von Dornbirn-Haselstauden ist der erste Vorarlbergs, der ein digitales Friedhofsportal hat. „Wir arbeiten seit drei Jahren an dem Portal und sind in der Testphase“, erklärt Thomas Willam vom Verein Profrieda – Pflege der Friedhofskultur. Nur die Basilika Frauenkirchen im Burgenland habe Ähnliches zu bieten.
Die Idee hinter dem webbasierten System ist es, Informationen von allen Friedhöfen des Landes in einem Portal zusammenzufassen. Mit einem Klick sollen die unterschiedlichen Interessen von Angehörigen, aber auch von Friedhofsverwaltungen zusammengeführt werden. So soll über das Portal nach Gräbern von Verstorbenen gesucht werden können. „Nach stillen Beerdigungen wissen viele Freunde oder Bekannte nicht, wo das Grab zu finden ist“, weiß Willam, der als Bestatter tätig ist. Bei dieser Suchfunktion dachte der Verein auch an Angehörige, die über die Landesgrenzen verstreut sind und „während ihres Urlaubes in Vorarlberg gerne einen Grabbesuch machen möchten“. Auch die Suche nach Ehrengräbern soll auf diesem Weg vereinfacht werden.
Die Stadt Bludenz hat schon Interesse an dieser Suchfunktion des Portals angemeldet, erklärt Willam. „Bludenz allein hat 2500 Grabstätten. Ein digitaler Übersichtsplan würde nicht nur Angehörigen und Freunden weiterhelfen, sondern auch Steinmetzen oder Grabpfleger“, führt er aus.
Leichte Kontaktaufnahme
Zudem soll das Friedhofsportal den Kontakt zur Friedhofsverwaltung erleichtern oder auch Anfragen zur Grabpflege können niederschwellig gestellt werden. “Manchmal wird während der Urlaubszeit eine Vertretung für die Grabpflege gesucht. Dies soll online mit schneller Rückmeldung und einer Kostenaufstellung möglich werden.”

Zeitgemäße Gestaltung
Dieses neue digitale Friedhofsportal ist einer der Themenschwerpunkte der ersten Vorarlberger Friedhofsausstellung. In der Friedhofskapelle der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Dornbirn-Haselstauden macht der Verein Profrieda – Pflege der Friedhofskultur mit einer Ausstellung die Möglichkeiten einer zeitgemäßen Gestaltung des Friedhofes sichtbar. Bis zum 12. November werden noch Themen zur Erinnerungskultur aufgezeigt. Die Ausstellung arbeitet mit Kunst, Texten und Bildern, aber auch mit Beispielen wie pflegeleicht bepflanzten Gräbern oder Gegenständen für die Friedhofspflege, die den Friedhof in einem neuen Gewand zeigen.


Mehr Natur
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt in der naturnahen Gestaltung von Friedhöfen und Gräbern. “Naturnahe Friedhofspflege ist ein wichtiges und aktuelles Thema für die zukunftsfähige Veränderung unserer Friedhöfe”, ist Thomas Willam überzeugt. Ein Gedanke ist, mehr Natur in die Friedhöfe zu bringen. Damit könnten mit schattigen Sitzmöglichkeiten Inseln zum Verweilen geschaffen werden.


In der Ausstellung wird aber auch der erste Automat für Grablichter aus Mehrwegglas vorgestellt. Das Thema “Secondhandgrabsteine” wird ebenso behandelt. “Aufgelassene Grabsteine werden geschreddert”, führt Thomas Willam aus. Aber was spreche gegen eine Wiederverwertung, fragt er sich weiter. Eine Servicestelle für Mülltrennung mit Arbeitstisch und Werkzeug ist ebenso vorhanden. Alternative Grabdenkmäler, wie schmiedeiserne Kreuze, sind in der Friedhofskapelle ausgestellt. Ein Vorschlag für die Neugestaltung von Urnengräbern bietet die Ausstellung auch. “Die angedachten Maßnahmen sollen eine leichtere Zugänglichkeit und einen vielleicht attraktiveren Friedhof bieten”, erklärt Thomas Willam abschließend.
Digitales Friedhofsportal unter https://www.profrieda.at/Dornbirn-Haselstauden-4









Vorher-Nachher-Beispiele für eine naturnahe Gestaltung eines Friedhofes:



