„Ein sehr seltenes Ereignis”: Wow-Effekt am Nachthimmel über Vorarlberg

Vorarlberg / 07.11.2023 • 16:40 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
„Ein sehr seltenes Ereignis": Wow-Effekt am Nachthimmel über Vorarlberg
Der Himmel im rosa Glanz: Dieses Bild nahm die Webcam am Kriegerhorn am Sonntag um 20.40 Uhr auf. Webcam Panomax (alle)

Polarlichter könnten in nächster Zeit noch häufiger zu sehen sein.

Lech, Brand So etwas sieht man nicht alle Tage, schon gar nicht in Vorarlberg: Es sei als sehr seltenes Ereignis in den letzten 20 Jahren einzustufen, bringt es Christian Möstl, Leiter des Weltraumwetterbüros von GeoSphere Austria (ehemals ZAMG), auf den Punkt. In der Nacht auf Montag waren in weiten Teilen Österreichs Polarlichter zu beobachten. Mehrere Webcams in Vorarlberg hielten das Naturschauspiel fest. Unter anderem wurde der Himmel am Kriegerhorn in Lech und bei der Bergstation der Panoramabahn im Brandnertal in ein magisches rotes Licht getaucht.

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Christian Möstl, Leiter des Weltraumwetterbüros.

Die Chancen, Polarlichter zu beobachten, dürften auch in nächster Zeit nicht schlecht stehen. „Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Nordlichter in Österreich in den nächsten Jahren, bis ungefähr 2027, öfters zu sehen sein werden, weil es durch die zunehmende Sonnenaktivität mehr Sonnenstürme bei der Erde gibt“, erläutert der Experte. Allerdings führe nicht jeder Sonnensturm zu einem Nordlicht in Österreich. „Es muss die Stärke hoch genug sein und ein paar andere Eigenschaften müssen auch noch mitspielen“, ergänzt Möstl.

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Am Sonntag um 19.20 Uhr entstand am Kriegerhorn dieses Bild.
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Zwanzig Minuten später, um 19.40 Uhr, präsentierte sich der Nachthimmel über Lech so.

Im September und April 2023 wurden heuer schon einmal Nordlichter über Vorarlberg gesichtet. Davor muss man laut Möstl bis in das Jahr 2003 zurückgehen. Wann das nächste Mal farbige Leuchterscheinungen über den Himmel huschen werden, kann auch der Leiter des Weltraumwetterbüros nicht genau sagen. „Die Vorhersagen stecken noch eher in den Kinderschuhen, weil es hier noch viel Forschungsbedarf gibt. Aber genau daran arbeiten wir am Austrian Space Weather Office“, führt er aus. Auf den Social-Media-Seiten von GeoSphere Austria soll in Zukunft jedenfalls sehr zeitnah auf Nordlichter in Österreich hingewiesen werden.

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Lech, Kriegerhorn, um 20.30 Uhr . . .
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. . . und um 23.10 Uhr.

Was es im Fall der Fälle zu beachten gilt? Christian Möstl: „Man sollte weit in den Norden sehen können. Daher ist es hilfreich auf einer Anhöhe oder einem Berg zu sein. Und es muss natürlich wolkenlos sein, da die Aurora sehr hoch in der Atmosphäre stattfindet.“

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Das Webcam-Bild von der Bergstation der Panoramabahn im Brandnertal am Sonntag um 18.50 Uhr.