Vorarlberger Familiennamen und ihre Geschichte – Teil 1

Das ist die Geschichte hinter den häufigsten Nachnamen Vorarlbergs
Müller und Müllner – Schreibvarianten: Mueller und Muellner – sind Berufsnamen zu mhd. mülnaere, lat. molinarius. Der Müller ist der Besitzer oder der Betreiber einer Mühle. Müllner ist die ältere Variante. Sie hat das „n“ des Mhd. (mülnaere) noch bewahrt. Die umlautlose Variante Muller findet man schon im 14. Jahrhundert. Sie hat sich am mittellateinischen multor, molitor orientiert.
Dass der Name Müller in Deutschland und der Schweiz heute der häufigste Familienname ist, mag verwundern. Als Handwerksberuf gehört Müller heute zu den seltenen, fast ausgestorbenen Berufen. Die Mühlen waren früher weitgehend von Wasserkraft abhängig, und so gab es an Bächen (häufig auch an künstlichen Gerinnen) zahlreiche Mühlen – am Mühlbach in Rankweil im Jahre 1826 z.B. zehn (!). Der Name Müller ist in 59 Vorarlberger Gemeinden ausgewiesen und mit mehr als 2150 Namensvertretern der häufigste Name in Vorarlberg.

Frühe Vertreter
1362 Rudolf Müller, Schnifis
1363 Contz der Müller ze Tüns
1386 Hans Müller von Rieden
1398 Cristan Muller von Kalchern (Klaus)
1410 Rudolf Müller von Braz
1429 Hanß Muller zu St. Geroldt
1432 Cunz Muller zu Pregentz
1434 Haintzen Müller ze Suls
1443 Hans Müller, Bludenz
1451 Hainrich Müller, Rankwyl
Aus “Etymologisches Lexikon der Vorarlberger Familiennamen” von Hubert Allgäuer