Bregenz lässt es wieder glühen

Am Mittwoch (15. November) eröffnet der erste Weihnachtsmarkt des Landes.
Bregenz Dienstagnachmittag, kurz vor 13 Uhr am Kornmarktplatz in Bregenz: Es schüttet wie aus Kübeln, das Thermometer im Auto zeigt 10 Grad an. Nicht unbedingt ein ideales Weihnachtsmarktwetter. Michael Hehle ist dennoch guter Dinge. „Heute regnet es, morgen schneit es“, sagt er und lacht. Der 60-Jährige betreibt seit vielen Jahren den Genussbringer-Stand am Bregenzer Weihnachtsmarkt. Heuer wird er dabei tatkräftig von Gastro-Urgestein Reinhard Lässer (72) unterstützt. „Ich bin in Pension und helfe meinem Freund Michael. Außerdem backe ich selbst Kekse und verkaufe sie am Stand zugunsten der Herzkinder Österreich“, erzählt er.

Bregenz macht den Anfang und startet heute, Mittwoch, als erste Stadt in Vorarlberg in die Weihnachtsmarktsaison. Die Stände sind ab 11 Uhr geöffnet. Die feierliche Illuminierung des Christbaums findet um 17 Uhr am Leutbühel statt.
Stabiler Glühweinpreis
Michael Hehle hat neben Heiß- und Kaltgetränken Schupfnudeln, Käsfladen und Hirschwürste von der Vorarlberger Jägerschaft im Angebot. Ein Glühwein kostet wie letztes Jahr 3,80 Euro. Darauf habe man sich in einem Mehrheitsbeschluss geeinigt. Eine super Sache sei, dass der Markt heuer um die Rathausstraße erweitert wurde, findet der Gastronom: „Dadurch ist der Markt größer und wird größer wahrgenommen. Neu ist auch, dass das s‘Gnuss und das La Cafè am Leutbühel einen Punschgarten haben. Die örtliche Gastronomie bringt sich vermehrt ein. Auch andere machen mit. Das ist, glaube ich, eine gute Entwicklung.“

Am Dienstagnachmittag laufen die letzten Vorbereitungen. Soundcheck auf der Bühne. Stände dekorieren. Bei Angelina (24) und Natascha (49) Grabher-Meyer wird noch getackert. Das Mutter-Tochter-Duos verkauft an seinem Stand tunesische Spezialitäten. „Süßigkeiten, Olivenöl, Gewürze“, zählt die 24-Jährige auf. „Wir sind heuer das dritte Jahr am Weihnachtsmarkt.“ Etwas weiter vorne steht Johannes Pesendorfer von der Firma Decostyle auf dem Steiger und montiert die Lichterkette an einer der insgesamt vier Tannen. Die beiden roten Bögen am Eingang sind bereits in Position. Der 62-Jährige ist trotz Regens guter Dinge: „Das Wetter macht uns nichts“, unterstreicht er.

Für die jüngsten Besucher stehen wie in den letzten Jahren ein Eislaufplatz, ein Karussell, das Haus vom Nikolaus oder das Märchenhaus bereit. Die lebende Krippe am Leutbühel gibt es nicht mehr – der Tierschutz.
Neu im Angebot hat Schausteller Ewald Böhler (55) ein Pavillon am Kornmarktplatz mit einer Aussichtsplattform am Dach. „Die Stimmung ist gut. Die Leute sind alle gut drauf. Wir hatten bisher eine ganz gute Saison mit dem Schaustellerbetrieb. Jetzt im Moment merken wir, dass bei vielen Leuten das Geld knapper wird“, berichtet er. Wenn es bei gewissen Lebensmitteln Teuerungen gäbe, dann in einem ganz kleinem Rahmen. „Wir wollen jedem einen Plattform bieten. Ein Weihnachtsmarkt ist in meinen Augen im Winter in der Stadt wahnsinnig wichtig. Die Leute haben eine irrsinnige Freude, wenn ein bisschen Licht kommt und sie was Neues sehen“, hält der Schausteller fest.
