Masernfall bei Kleinkind in Dornbirn bestätigt

Gesund / 17.11.2023 • 12:12 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Masernfall bei Kleinkind in Dornbirn bestätigt
Masern ist eine meldepflichtige Krankheit, die weltweit jährlich zehntausende Leben fordert. Canva

Im Bezirk Dornbirn ist ein Masernfall bestätigt worden. Es ist der zweite Alarm dieses Jahr.

Darum geht’s:

  • Ein Masernfall wurde in Dornbirn bestätigt.
  • Die zuständige Behörde hat Maßnahmen ergriffen, darunter auch Absonderungen.
  • Die Impfquote gegen Masern ist rückläufig, obwohl die Impfung kostenlos ist.

Bregenz, Dornbirn Im Bezirk und der Stadt Dornbirn wurde ein Masernfall bestätigt. Die zuständige Behörde habe die notwendigen Maßnahmen eingeleitet.

Masernalarm in Dornbirn: Kleinkind infiziert

Es handle sich um ein zweijähriges Kind aus Dornbirn, die Infektion wurde beim Besuch des Kinderarztes festgestellt. Das betroffene Kind besucht noch keine Bildungseinrichtung, erklärt das Land Vorarlberg. Die Bezirkshauptmannschaft verordnete eine Absonderung des Kindes und aller Familienmitglieder, die keinen Impfstatus vorweisen konnten. Dies dürfte primär die Geschwister des Zweijährigen betreffen, die Impfquote ist trotz aller Aufrufe seit Jahren im Sinken begriffen. Wer geimpft ist, kann die meldepflichtige Krankheit nicht verbreiten. Die Bezirkshauptmannschaft hofft, damit die weitere Verbreitung unterbunden zu haben.

Masernfall bei Kleinkind in Dornbirn bestätigt
Kurzbericht Masern 2022, Gesundheitsministerium

Gesundheitslandesrätin betont: Impfung ist der Schlüssel

Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher betont die Bedeutung der Impfung und erneuerte die Empfehlung für alle, die in ihrer Kindheit nicht zweimal gegen Masern geimpft wurden oder die Erkrankung nicht durchgemacht haben, sich impfen zu lassen. Rüscher sagte: „Die Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Die Impfung schützt zuverlässig und ist kostenlos.“

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Erst im Juli wurde laut der Landessanitätsdirektion ein Kind in Lustenau, ebenfalls im Bezirk Dornbirn, positiv auf Masern getestet. Dies stellte sich jedoch als Fehlalarm heraus.

Masern: Eine hochansteckende Krankheit

Die Übertragung der Masern erfolgt durch Tröpfchen, die sich beim Sprechen, Niesen und Husten bilden. Die Krankheit ist hochansteckend und beginnt nach acht bis zehn Tagen mit Fieber, Husten und Schnupfen, nach 14 Tagen tritt der typische Hautausschlag auf. Bei ungeschützten Personen führt der Kontakt mit einem Kranken fast immer zur Erkrankung. Säuglinge und ältere Menschen sind besonders gefährdet, bei ihnen können schwerere Komplikationen auftreten.

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Um sich lebenslang und sicher vor Masern zu schützen, sind zwei Impfungen erforderlich. Wer in seiner Kindheit nicht zweimal geimpft wurde oder die Erkrankung nicht durchgemacht hat, dem wird zur Dreifach-Kombinationsimpfung Masern-Mumps-Röteln (MMR) geraten. Auch wer gegen einzelne oder alle dieser Krankheiten (noch) geschützt ist, kann sich erneut impfen lassen – eine „Überimpfung“ ist nicht möglich.

Die Impfung ist nicht nur für Kinder im Rahmen des Kinderimpfprogrammes, sondern auch für alle Erwachsenen in Österreich kostenlos.

Masern weltweit auf dem Vormarsch: WHO warnt

Weil seit Jahren nicht genügend gegen Masern geimpft wird, ist die Zahl der Krankheits- und Todesfälle nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr gestiegen. Sie geht von 136.000 Todesfällen weltweit aus – 43 Prozent mehr als im Jahr davor – und von rund neun Millionen Erkrankungen (plus 18 Prozent), wie sie am Donnerstag in Genf berichtete. Im vergangenen Jahr hätten 37 Länder größere Ausbrüche erlebt, während es im Jahr davor 22 waren.

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Rund 83 Prozent der Menschen haben weltweit im Leben eine erste Impfdosis erhalten, 74 Prozent eine zweite. Es müssten aber nach WHO-Angaben 95 Prozent der Menschen geimpft sein, um größere Ausbrüche zu verhindern. In Österreich gab es laut AGES heuer bisher insgesamt 164 bestätigte Fälle von Masern, die meisten im Frühjahr durch einen Ausbruch in der Steiermark und die dortige Verbreitung auf einer großen Hochzeitsfeier. Im Vorjahr wurde in Österreich nur ein Masernfall gemeldet, 2021 waren es zwei, 2019 noch 151.

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