Lustenau übt Evakuierung von Seniorenheimen

Vorarlberg / 18.06.2024 • 13:25 Uhr
Im Schützengarten leiteten Helga Koch-Tummer, Sigi Hämmerle und Franz Reich die ersten Schritte zur Evakuierung der Senioren ein. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Im Schützengarten leiteten Helga Koch-Tummer, Sigi Hämmerle und Franz Reich die ersten Schritte zur Evakuierung der Senioren ein.

Gemeindeeinsatzleitung und Sozialdienste führten eine Evakuierungsübung beider Seniorenhäuser bei Hochwasser durch.

Lustenau Die aktuellen Hochwasserkatastrophen im In- und Ausland machen deutlich, wie wichtig ein gut funktionierender Katastrophenschutzplan ist. Auch die Marktgemeinde Lustenau verfügt über einen solchen Plan. Anlässlich einer groß angelegten Übung am Freitag wurde dieser auf Umsetzbarkeit und mögliche Schwachstellen untersucht. Simon Müller, Katastrophenschutzbeauftragter der Gemeinde, arbeitete als Übungsannahme ein Rheinhochwasser aus.

Die Seniorinnen und Senioren wurden ins Feuerwehrhaus gefahren. Dort tagte die Einsatzleitung. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Die Seniorinnen und Senioren wurden ins Feuerwehrhaus gefahren. Dort tagte die Einsatzleitung.

Der Krisenstab der Gemeinde sowie die Sozialdienste Lustenau führten die Übung gemeinsam durch. Würde das Wasser, wie bei der Übungsannahme gefährlich hoch ansteigen, dann würden in einem ersten Schritt die beiden Seniorenhäuser evakuiert werden.

Sinn der Übung war auch, wie viel Platz der Bus für Rollstühle und liegende Betten bietet. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Sinn der Übung war auch festzustellen, wie viel Platz der Bus für Rollstühle und liegende Betten bietet.

Wasser steigt

“Um 6.01 Uhr in der Früh erhielten die Bereichsleiter der Sozialdienste eine erste SMS, dass der Rhein 2500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde transportiert und die Prognose ein weiteres Ansteigen voraussagt”, berichtete Franz Reich, Geschäftsführer der Sozialdienste. Gemeinsam mit Sigi Hämmerle von der Mohi und Pflegebereichsleiterin Helga Koch-Tummler richteten sie sich im Schützengarten einen Krisenstab ein und koordinierten die ersten Schritte, um die Bewohner der beiden Seniorenhäuser sicher in die von ihnen angeforderten Busse zu bringen. “Heute spielen wir den Ernstfall durch und schauen, wie wir Bewohner, jene im Rollstuhl und liegende Senioren so schnell wie möglich aus dem Seniorenhaus bringen können”, erklärte Pflegebereichsleiterin Helga Koch-Tummler.

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Im Feuerwehrhaus beratschlagte sich die Gemeindeeinsatzleitung über die weiteren Schritte. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Im Feuerwehrhaus beratschlagte sich die Gemeindeeinsatzleitung über die weiteren Schritte.

Evakuierungsplan praktikabel?

Einige Bewohner wurden für die Übung in die Busse und zum Feuerwehrhaus gebracht. Im Ernstfall dient das Feuerwehrhaus als Katastrophenschutzzentrum. Die Senioren und “Schauspieler” wurden mittels einer Triage durch die Sanitäter in Gruppen geteilt. Sie verschafften sich dort einen ersten Überblick. “Bei einem Ernstfall unterstützen wir den Krisenstab und helfen beim Transport der liegenden Senioren mit unseren Rettungseinsatzwagen”, so Kommandantin Nadine Fitz vom Roten Kreuz.

Thomas König, der Leiter des Stabs, gibt wichtige Informationen an Astrid Riedl von der Öffentlichkeitsarbeit weiter. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Thomas König, der Leiter des Stabs, gibt Informationen an Astrid Riedl von der Öffentlichkeitsarbeit weiter.

Enger fachlicher Austausch

Im Feuerwehrhaus versammelten sich am Freitag neben Bürgermeister Kurt Fischer der Leiter des Stabs Thomas König sowie der gesamte Krisenstab, um weitere Schritte zur Wahrung der Sicherheit der Bürger einzuleiten. Kurz vor 16 Uhr lautete der aktuelle Stand, dass der Rhein 2600 Kubikmeter pro Sekunde transportiere und die Prognose über 3150 Kubikmeter gehe. “Wäre dies tatsächlich der Fall, würde die Bevölkerung oder zumindest bestimmte Ortsteile evakuiert werden”, so Thomas König.

Mitarbeiter vom Roten Kreuz führten vor Ort eine Triage durch und verschafften sich einen ersten Überblick. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Mitarbeiter des Roten Kreuzes führten vor Ort eine Triage durch und verschafften sich einen ersten Überblick.

Im Ernstfall wäre die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit für alle Informationsflüsse für die Bevölkerung zuständig und würde über alle Medienkanäle die Lustenauer anweisen, welche Maßnahmen getroffen werden. Um kurz nach 16 Uhr endete die Hochwasserübung. Der gesamte Krisenstab hat gezeigt, wie sie im Ernstfall für die Sicherheit der Bürger vorbereitet sind. Die Einsatzleitung zeigte sich mit der Umsetzung des Plans äußerst zufrieden. BVS

Die Bewohner wurden mit ihren Bezugspersonen evakuiert und in Busse gebracht. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Die Bewohner wurden mit ihren Bezugspersonen evakuiert und in Busse gebracht.
Im Ernstfall informiert die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung über die Maßnahmen. - Wenn das Wasser zur Gefahr wird - Wenn das Wasser zur Gefahr wird
Im Ernstfall informiert die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung über die Maßnahmen.