„Es ist eine kleine Sensation“: Große Hotelkette legt in Bregenz an

128 Zimmer und eine Skybar. Prisma-Projekt im Weiherviertel nimmt Fahrt auf.
Bregenz Der Abbruch hat bereits begonnen. Im Laufe des Dezembers sollen die Arbeiten beim ehemaligen Hotel Helvetia abgeschlossen sein. Was danach kommt, steht bereits fest. Der Vertrag mit Motel One wurde am Donnerstag unterzeichnet.


Die deutsche Hotelkette Motel One betreibt aktuell 101 Hotels mit über 28.000 Zimmern in 13 Ländern, weitere befinden sich im Bau oder in Planung. Die Architektur für das neue Haus in der Montfortstraße 13 in Bregenz stammt von Cukrowicz Nachbaur. Es verfügt über 128 Zimmer, eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen für Hotelgäste und Mitarbeiter, Meetingräume, ein Café mit Außenbereich im Erdgeschoß und eine öffentlichen Skybar mit Terrasse und Seeblick im siebten Obergeschoß.

Die Philosophie von Motel One lautet: „hochwertiges Design in bester Lage mit einem attraktiven Preis“. Die nächsten Hotels der Gruppe befinden sich in größeren Städten wie Ulm, Zürich, Stuttgart, München oder Innsbruck. „Es ist eine kleine Sensation, dass die Motel One Group nach Vorarlberg kommt. Das Hotel wird für eine ziemliche Belebung in der Gegend sorgen“, ist Prisma-Vorstand Bernhard Ölz überzeugt.


Mit dem Motel One soll die Hotelgeschichte am Standort quasi weitererzählt werden. Seit 1887 war das Haus unter dem Namen „Helvetia“ bekannt. Die vergangenen drei Jahre wurde es mit dem Honolulu Hotel bespielt. Architekt Anton Nachbaur kennt das Weiherviertel nicht nur von den Besichtigungen. „Ich habe zehn Jahre im Weiherviertel gewohnt“, erzählt er. „Für mich ist es ein perfekter Hotelstandort, dieses Gelenk zwischen Festspielbezirk, Bahnhof und Innenstadt. Der Durchgang ist für das Quartier und die Stadt eine ganz große Qualität.”


Der Bebauungsplan Weiherviertel ist seit Anfang 2025 rechtskräftig. Im März 2025 wurden wichtige Kaufverträge, Dienstbarkeitsverträge und privatrechtliche Vereinbarungen für die Projektumsetzung mit der Stadt Bregenz geschlossen. Bregenz brauche dringend Betten, sagt Bürgermeister Michael Ritsch. „Wir hatten in Bregenz vor zehn Jahren rund 400.000 Nächtigungen, und jetzt ist es ähnlich. Lindau hatte 600.000 Nächtigungen. Zehn Jahre später sind es eine Million Nächtigungen. Jetzt kommt endlich Schwung in die ganze Geschichte.“ Vizebürgermeister Roland Frühstück ergänzt: „Es ist ein extrem cooler Impuls. Wir müssen diese Zuversicht und diesen Schwung jetzt mitnehmen.“


Bauherr ist die Prisma-Gruppe. Motel One mietet das Gebäude für 30 Jahre an. Der Baustart soll Anfang 2027 erfolgen. „Wir starten jetzt voll durch. Vielleicht geht es auch schon etwas früher. Das hängt ein wenig von den Genehmigungsverfahren ab“, ergänzt Bernhard Ölz. Das Ziel ist jedenfalls eine Eröffnung zu den Festspielen 2029. „Bregenz steht für eine einzigartige Lage im Dreiländereck, hohe touristische Nachfrage und starke kulturelle Anziehungskraft – allen voran durch die Bregenzer Festspiele. Deshalb erweitern wir unser Portfolio hier bewusst in diesen spannenden Markt, auch über klassische Großstadtstandorte hinaus. Wir freuen uns auf das erste Motel One in Bregenz“, sagt Motel One über die Standortwahl.
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Das Hotel ist nicht das einzige Projekt im Weiherviertel. Im hinteren Bereich (Schlossergasse 3-7 und Gerberstraße 2 beim ehemaligen Marienheim) sind Wohn- und Geschäftshäuser geplant, die Prisma gemeinsam mit der Vorarlberger Landesversicherung (VLV) umsetzt. Auf rund 4800 Quadratmetern entstehen insgesamt fünf Neubauten mit fünf bis acht Stockwerken. Bis März 2026 soll der Abbruch komplett abgeschlossen sein. Vor dem Baustart stehen umfangreiche Bodenuntersuchungen an. Die Umsetzung beider Projekte erfolge parallel, erläutert der Prisma-Chef: „Das Weiherviertel bekommt ein völlig neues Gesicht. Wir freuen uns riesig darauf.“







