TU Wien untersuchte Japans Lebensmittel
Wien. Forscher der TU Wien haben Messdaten von 900.000 Lebensmittelproben, die japanische Behörden nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 genommen haben, ausgewertet. Der österreichische Strahlenphysiker Georg Steinhauser, an der Colorado State University in Fort Collins und an der TU tätig, und sein Kollege Stefan Merz haben die erste große Analyse der von Japan zur Verfügung gestellten Messergebnissen an Lebensmitteln nach dem Unfall vorgenommen, heißt es. Es handle sich um die größte Datensammlung zur Radioaktivität von Lebensmitteln.
Die Forscher untersuchten die Daten zur Radiocäsium-Konzentration, die im ersten Jahr nach dem Unglück gemessen wurden. Im ersten Jahr nach dem Unfall überschritten in ganz Japan 0,9 Prozent der Proben die Grenzwerte. In Fukushima waren es 3,3 Prozent. „Das sind relativ niedrige Prozentsätze“, so Steinhauser. Bisher nicht untersucht wurden die Konzentrationen an Strontium-90. Da es immer gemeinsam mit Cäsium auftritt, genügt direkt nach einem Reaktorunfall dessen Messung, um die Gefahr einzuschätzen. Längerfristig ändert sich aber das Verhältnis: Cäsium wird relativ schnell von Mineralien gebunden, Strontium bleibt längere Zeit verfügbar. Wird weiter nur Cäsium gemessen, könnte die Belastung durch Strontium-90 unterschätzt werden, geben die Forscher zu bedenken.
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