Kampf gegen Aids bei Jugendlichen in Afrika

Welt / 17.02.2015 • 22:50 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Eine neue UN-Kampagne konzentriert sich auf die Gruppe der 15- bis 19-Jährigen.

Johannesburg.  Aids ist die häufigste Todesursache bei Jugendlichen in Afrika und die zweithäufigste weltweit. Die UN möchte junge Menschen nun stärker in den Fokus rücken.

Tsepho Ngoato ist seit Geburt HIV-positiv und strotzt doch voll erwartungsfroher Lebensfreude. Er gehört zu einer wachsenden Minderheit von jungen Erwachsenen in Südafrika, die offen mit der Krankheit umgehen, um gegen die gesellschaftlichen Vorurteile gegen HIV-Positive anzukämpfen.

Frauen stark betroffen

Die 19-jährige Zandile Ndlovu fand vor fünf Jahren raus, dass sie sich bei der Geburt bei ihrer Mutter angesteckt hatte. Ihre Mutter überzeugte sie, dass sie dank der antiretroviralen Medikamente ein ganz normales Leben bis ins hohe Alter haben könnte. Ndlovu und Ngoato wollen beide gegen das Stigma ankämpfen, das viele Jugendliche in Afrika weiter davon abhält, sich testen zu lassen oder ärztliche Hilfe zu suchen.

Zwei Drittel der etwa 250.000 Neuinfektionen im Jahr 2013 entfielen auf junge Frauen. Die Welt müsse sich gegen diese moralische Ungerechtigkeit mobilisieren, fordert der Direktor des UN-Programms gegen Aids (UNAIDS), Michel Sidibé. Bislang konzentrierte sich die Aids-Bekämpfung stark darauf, eine Übertragung des Virus bei der Geburt zu verhindern.

Die neue Kampagne verschiedener UN-Organisationen unter dem Motto „All In“ ist gleichermaßen ein Eingeständnis, dass dem Aids-Problem bei Jugendlichen bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Ehrgeizige Ziele

Die neue Kampagne hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Durch bessere Kooperation der verschiedenen Hilfsorganisationen, einer Neuausrichtung von Programmen und gezielten Informationskampagnen soll die Zahl der Neuinfektionen bei Jugendlichen bis 2020 um drei Viertel zurückgehen, die Zahl der Todesfälle soll um 65 Prozent reduziert werden.

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