Hunderte Tote nach Erdrutsch befürchtet

In Sri Lanka wurden drei Dörfer unter Schlammmassen
begraben.
Colombo. Bei einem Erdrutsch in Sri Lanka sind möglicherweise Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Drei Dörfer im Hügelland in der Mitte der Insel seien nach heftigen Regenfällen verschüttet worden, teilte das Rote Kreuz am Mittwoch mit. 220 dort lebende Familien seien vermisst und möglicherweise unter Schlamm und Trümmern begraben. Helfer suchten fieberhaft nach Überlebenden, während von oben immer neues Schlammwasser herabströmte, wie Aufnahmen des staatlichen Senders Rupavahini zeigten.
Bei den schweren Unwettern sind inzwischen mindestens 46 Menschen ums Leben gekommen. Rund 180 Personen wurden lebend aus dem Schlamm gezogen, der die Orte Siripura, Pallebage und Elagipitya rund 70 Kilometer nördlich von Colombo unter sich begrub.
Mehr als 300 Soldaten sind im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen. Die Arbeiten wurden durch den anhaltenden Regen, dichten Nebel und Stromausfälle erschwert. Mehr als 1000 Menschen wurden in Notlagern in einer Schule und einem buddhistischen Tempel untergebracht. In Colombo kam es durch die Regenfälle ebenfalls zu Überschwemmungen. Tausende Häuser standen auch dort zumindest teilweise unter Wasser. Wegen des Unwetters blieben auch die Schulen geschlossen.
Noch keine Entspannung
Die srilankische Katastrophenbehörde berichtete von elf weiteren Toten in anderen Teilen des Landes am Montag und Dienstag. Die meisten von ihnen kamen durch kleinere Erdrutsche oder Blitzschläge ums Leben. Landesweit mussten fast 135.000 Menschen in Notunterkünften Zuflucht suchen. Meteorologen sagten weiteren Regen, Sturm und raue See an den Küsten voraus.
Während der Monsunzeit kommt es in Sri Lanka immer wieder zu Erdrutschen. Durch die Abholzung der Wälder für die Landwirtschaft sind weite Teile des Hügellands dem Regen schutzlos ausgesetzt.
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