Suche nach Blackbox im Mittelmeer mit U-Boot

Offenbar Rauchalarm vor dem Absturz der Egyptair-Maschine.
Kairo. Nach dem mysteriösen Absturz der Egyptair-Maschine über dem Mittelmeer verstärkt Ägypten die Suche nach den verschollenen Flugschreibern. Die ägyptische Marine entsandte am Sonntagmorgen ein U-Boot ins Mittelmeer, wie Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi in einer live übertragenen Ansprache erklärte. Die Ermittler erhoffen sich von dem Flugdatenschreiber und dem Stimmenrekorder Aufschlüsse über die ungeklärte Absturzursache. Al-Sisi warnte zugleich davor, voreilige Schlüsse zu ziehen.
In alle Richtungen ermittelt
Sobald die Untersuchungen Ergebnisse erbracht hätten, würden diese veröffentlicht, erklärte der Staatschef. Frankreich Außenminister Jean-Marc Ayrault sagte, es werde weiterhin in alle Richtungen ermittelt und keine Möglichkeit ausgeschlossen. Ägyptens Luftfahrtminister Sherif Fathi hatte erklärt, die Umstände wiesen darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines Anschlags wesentlich höher sei als ein technischer Fehler.
Neue Erkenntnisse ergaben, dass an Bord des Fluges MS804 vor dem Absturz ein Rauchalarm ausgelöst wurde. Das ACARS-System der Maschine habe eine entsprechende Meldung gesendet, hieß es von der französischen Behörde für Sicherheit der zivilen Luftfahrt BEA. Der Rauch sei aus dem Toilettenbereich im vorderen Teil der Maschine gemeldet worden. ACARS ist ein digitales Datenfunksystem zur Übermittlung von automatischen Nachrichten zwischen Flugzeugen und Bodenstationen. Ein Rückschluss auf die Ursache des Unfalls ist der BEA zufolge damit nicht möglich.
Die Maschine war am Donnerstagmorgen mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem Mittelmeer abgestürzt. Suchmannschaften des ägyptischen Militärs bargen am Freitag und Samstag Trümmerteile. Auch Körperteile und persönliche Gegenstände wurden gefunden. Griechenland und Frankreich unterstützen Ägypten bei der Suchaktion.
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