“Costa”-Kapitän ist mit Berufung gescheitert

Welt / 31.05.2016 • 22:36 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Florenz. Im Berufungsprozess wegen des Costa-Concordia-Unglücks im Jahr 2012 ist Kapitän Francesco Schettino (55) am Dienstag in Florenz in zweiter Instanz zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Damit wurde die erst­instanzliche Strafe von 16 Jahren und einem Monat de facto bestätigt, zu der Schettino 2015 verurteilt worden war. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 27 Jahren gefordert. Schettino und die Staatsanwaltschaft könnten beim Kassationsgericht in Rom, der letzten und dritten Instanz im italienischen Strafsystem noch Berufung einlegen. Schettino, für den die Verteidigung einen Freispruch gefordert hatte, wartete in seiner Wohnung in Meta di Sorrento in Süditalien. Bei dem im April begonnenen Berufungsverfahren war er nie vor Gericht erschienen.

Dem Italiener, der nach dem Unglück im Jänner 2012 fast sechs Monate unter Hausarrest verbracht hatte, wurden mehrfache fahrlässige Tötung, das vorzeitige Verlassen des Schiffes während der Evakuierung, die Verursachung von Umweltschäden und falsche Angaben an die Behörden vorgeworfen. Die „Costa Concordia“ hatte im Jänner 2012 vor der Insel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. 32 der 4200 Menschen an Bord starben. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher; sie konnten sich alle retten.

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