Papst Franziskus wäscht Ex-Mafiosi die Füße

Pontifex feierte mit der Chrisammesse den Auftakt zu liturgischen Feiern rund um Ostern.
Rom. Papst Franziskus hat zu Beginn der Osterfeierlichkeiten seinen Friedensappell bekräftigt. „Gewalt ist nicht das Heilmittel für unsere brüchige Welt“, sagte das Katholiken-Oberhaupt der Tageszeitung „La Repubblica“ am Donnerstag. „Mir bleibt nur, mit mehr Kraft nach Frieden für diese Welt zu verlangen, die den Waffenhändlern unterworfen ist, die an dem Blut der Männer und Frauen verdienen.“
Papst Franziskus hat am Gründonnerstag die Chrisammesse im Petersdom mit rund 3000 Priestern aus der Diözese Rom und der vatikanischen Kurie gefeiert. Diese Messe bildet den Auftakt zu den großen liturgischen Feiern rund um Ostern. Dabei wurden die heiligen Öle geweiht, die bei der Spendung von Taufe, Firmung, Krankensalbung sowie bei Weihen verwendet werden. Zugleich erneuerten im Petersdom mehrere Tausend Priester die Versprechen, die sie bei ihrer Weihe gegeben hatten.
In seiner Predigt rief der Heilige Vater die Priester auf, sich um die Armen und Ausgegrenzten zu kümmern.
Die zweite große Liturgie am Gründonnerstag war die Messe vom letzten Abendmahl mit der traditionellen Fußwaschung, die der Papst am Nachmittag im Gefängnis Paliano südöstlich von Rom vorgenommen hat. Dort hat Papst Franziskus zwölf Gefangenen die Füße gewaschen. Unter den Häftlingen waren nach Angaben des Vatikans ein zum Christentum konvertierter Muslim und ehemalige Mafiosi. Die Gefangenen bedankten sich mit Gemüse aus dem Gefängnisgarten, einem Umhang aus weißer Wolle und anderen Geschenken.
In Paliano sitzen vor allem geständige Kriminelle ein, die mit der Justiz zusammenarbeiten, darunter sind frühere Mitglieder der Mafia und Terroristen.
Am heutigen Karfreitag steht dann der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum auf dem Programm, der an den Leidensweg Jesu erinnert und als eine der eindrucksvollsten Zeremonien im römischen Kirchenjahr gilt.
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