Zahl der Neuinfektionen und Aids-Toten gesunken

Welt / 20.07.2017 • 22:24 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Der jetzt vorgestellte Welt-Aids-Bericht zeigt, dass 2016 weltweit 70 Prozent der Infizierten von ihrer Erkrankung wissen.  Foto: apa
Der jetzt vorgestellte Welt-Aids-Bericht zeigt, dass 2016 weltweit 70 Prozent der Infizierten von ihrer Erkrankung wissen.  Foto: apa

UN melden Erfolge im Anti-Aids-Kampf. Zahl der Todesopfer binnen zehn Jahren halbiert.

Paris. Der Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids macht weiter Fortschritte. Die Zahl der Aids-Toten hat sich innerhalb eines Jahrzehnts weltweit fast halbiert: Im vergangenen Jahr seien an der Immunschwächekrankheit eine Million Menschen gestorben, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von UNAIDS, dem Programm der Weltgesundheitsorganisation gegen HIV/Aids. Auf dem Höhepunkt der tödlichen Epidemie im Jahr 2005 seien es 1,9 Millionen Tote gewesen.

19,5 Millionen in Behandlung

Zugleich sank im vergangenen Jahr die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus auf 1,8 Millionen. Das waren etwa halb so viele wie der Höchststand von 3,5 Millionen Neuinfektionen im Jahr 1997. Parallel dazu stieg die Zahl der Infizierten, die mit HIV-Medikamenten behandelt werden, auf ein historisches Hoch. „2016 hatten 19,5 Millionen der 36,7 Millionen Menschen mit HIV Zugang zu Behandlung“, heißt es. Damit würden erstmals mehr als die Hälfte aller Infizierten weltweit medikamentös behandelt. Mit HIV-Medikamenten kann eine Vermehrung der Viren im Körper verhindert werden. Die Krankheit Aids an sich ist aber bis heute unheilbar. Weltweit starben seit den 80er-Jahren rund 35 Millionen Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit. UNAIDS veröffentlichte die Zahlen im Vorfeld einer großen Aids-Konferenz in Paris, die am Sonntag beginnt.

„90-90-90“-Programm

Wenn sich die Entwicklung bei der Behandlung weltweit fortsetzt, könnte das Ziel erreicht werden, bis zum Jahr 2020 rund 30 Millionen Betroffenen die Therapie zu ermöglichen. 2020 sollen 90 Prozent der von HIV-Betroffenen über ihre Infektion Bescheid wissen, 90 Prozent davon in Behandlung sein und bei wiederum 90 Prozent das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar sein. Das ist das Ziel von UNAIDS im Rahmen des „90-90-90“-Programms zur Beendigung der Pandemie.

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