UN warnt vor Klimakatastrophe

Welt / 31.10.2017 • 22:21 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Experten haben berechnet, dass Treibhausgase viel massiver gesenkt werden müssen als geplant. Auch Braunkohle-Kraftwerke gelten als Klimakiller. ap
Experten haben berechnet, dass Treibhausgase viel massiver gesenkt werden müssen als geplant. Auch Braunkohle-Kraftwerke gelten als Klimakiller. ap

Mahnendes Zwischenzeugnis: Erdtemperatur könnte um drei Grad steigen.

Genf Schlechtes Zeugnis für Politiker und Bürger: Experten haben berechnet, dass Treibhausgase viel massiver gesenkt werden müssen als geplant, um einen katastrophalen Klimawandel abzuwenden. Die Ziele des Klimaabkommens von Paris werden bei Weitem nicht erreicht, wenn alle Länder so weitermachen wie bisher. Selbst bei Einhaltung aller bisher von den Ländern vorgelegten Klimaschutzzusagen wird sich die Erdtemperatur laut UN-Umweltprogramm (Unep) um mindestens drei Grad im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung erhöhen.

Dieses mahnende Zwischenzeugnis, den sogenannten 8. Emissions Gap Report, stellte das Umweltprogramm am Dienstag in Genf vor. In Paris hatten die Staaten vereinbart, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, auf jeden Fall aber auf deutlich unter 2 Grad. „Es besteht dringend Bedarf, die kurzfristigen Maßnahmen zu beschleunigen und die langfristigen Ziele ehrgeiziger zu gestalten“, heißt es im Unep-Report.

Schon jetzt 1,2 Grad wärmer

Das Ziel von höchstens zwei Grad durchschnittlicher Erwärmung gilt als äußerste Grenze, um katastrophale Klimafolgen abzuwenden. Nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) ist es bereits jetzt 1,2 Grad wärmer. Viele Wissenschaftler warnen schon bei plus 1,5 Grad bis Ende des Jahrhunderts vor für die Menschheit kaum tragbaren Folgen: Schmelzen der Eiskappen, Anstieg der Meeresspiegel, mehr Wetterextreme. Deshalb hatte sich die Weltgemeinschaft im Abkommen von Paris 2015 geeinigt, die Erderwärmung möglichst schon bei 1,5 Grad zu stoppen – das ist 0,3 Grad höher als derzeit. 2016 war das heißeste Jahr mindestens seit Beginn der Messungen 1880 und sogar das dritte Jahr in Folge, das den Rekord gebrochen hat.