los angeles Sie haben die dramatischsten Minuten ihres Lebens miteinander geteilt: Viele Überlebende des Amoklaufs von Las Vegas suchen noch immer nach ihren Rettern. Eine Facebook-Seite bringt Opfer und Helfer zusammen. Sobald Chris Gilman wusste, dass sie ihre Schussverletzungen überleben würde, hatte sie einen Wunsch: das fremde Paar zu finden, das ihr nach dem Amoklauf von Las Vegas das Leben gerettet hatte. Sie entdeckte eine Facebook-Seite mit dem Titel „Find My LV Hero“ („Finde meinen Las-Vegas-Helden“) und veröffentlichte eine Suchmeldung.
„Ich suche den Mann und die Frau, die bei den VIP-Tribünen standen und mir hinausgeholfen haben“, schrieb Gilman, die aus der Stadt Bonney Lake im US-Staat Washington stammt. „Die Frau hat ihr T-Shirt gegen meine Seite gedrückt, um meine Blutung zu stoppen, während sie und ihr Mann mich durch den VIP-Bereich hinaus auf die Straße getragen haben.“
Trotz der knappen Beschreibung funktionierte Gilmans Post. Nach drei Tagen konnte sie mit ihren Rettern in Kontakt treten, Alex und Wanda Valiente. Beide sind Polizisten im Bezirk Los Angeles und hatten am 1. Oktober privat das Country-Festival „Route 91 Harvest“ besucht. Dort erschoss ein Attentäter aus dem 32. Stock eines Hotels 58 Menschen und verletzte Hunderte weitere.
Der Kontakt von Gilman zu ihren Helfern ist einer von etwa 25, die bislang über die Facebook-Seite zustande kamen. Knapp sechs Wochen nach dem Massaker werden auf der Plattform noch immer neue Suchanzeigen nach Helden platziert, die Leben retteten oder auch einfach nur Trost spendeten. Ins Leben gerufen wurde die Seite von der Sängerin und Songwriterin Ashton Zyer aus Las Vegas.