Erstes UNESCO-Weltnaturerbe

Titel geht an Buchenwälder im Wildnisgebiet Dürrenstein und Nationalpark Kalkalpen.
St. Pölten Die Urkunden für das erste österreichische UNESCO-Weltnaturerbe sind am Dienstag in St. Pölten verliehen worden. Das Welterbekomitee hatte im Juli Wälder im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich und im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich als Teile des Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ aufgenommen.
Formal handelte es sich bei der Entscheidung des UNESCO-Welterbekomitees um eine Erweiterung eines bereits bestehenden Welterbes in der Slowakei, Ukraine und Deutschland. Insgesamt umfasst das Gebiet nun zwölf Staaten mit 78 Teilgebieten und 92.000 Hektar an streng geschützten Buchenwäldern sowie 253.400 Hektar an Pufferzonen. Österreich ist mit rund 7119 Hektar an geschützten Wäldern beteiligt, davon umfasst sind rund die Hälfte der Fläche des Wildnisgebietes Dürrenstein (1867 Hektar) und rund ein Viertel des Nationalparks Kalkalpen (5252 Hektar).
63 neue Teilgebiete
Österreich hat die Einreichung für die Erweiterung um 63 neue Teilgebiete in zehn europäischen Ländern koordiniert. Für einen einheitlichen Auftritt müssten auch sämtliche Aktivitäten in Bereichen wie Forschung, Monitoring, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit oder Marketing abgestimmt sein. Das Umweltministerium plane, die Koordinierung mit den elf anderen Staaten (Albanien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Italien, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien und Ukraine) für die nächsten zwei Jahre tatkräftig zu unterstützen und führend tätig zu sein.
„Wir wollen an einem Weltnaturerbe-Zentrum arbeiten“, kündigte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an. Bund, Länder und die europäische Ebene hätten vereinbart, 2,5 Millionen Euro zu investieren. Die Auszeichnung sei eine tolle Visitenkarte und lasse Niederösterreich und Oberösterreich ins Schaufenster der Welt rücken, sagte Mikl-Leitner.