Umstrittener Neurochirurg will Gehirn transplantieren
Wien Der durch seine Ankündigung einer Kopftransplantation bekannt gewordene italienische Neurochirurg Sergio Canavero macht sich an die Umsetzung eines neuen Projekts, ehe das alte realisiert ist: die Verpflanzung eines Gehirns. Das verkündete der umstrittene Mediziner am Freitag in Wien bei der Präsentation seines Buches „Medicus Magnus“, das er mit dem Autor und Journalisten Georg Kindel schrieb.
Mit der Transplantation eines Gehirns verfolgt der 1964 geborene Mediziner aus Turin nach eigenen Angaben eine Idee, die er bereits vor dem Plan hatte, einen Kopf zu transplantieren. Konkrete Details nannte er nicht, sondern kündigte weitere Informationen dazu in einigen Monaten an. Die erste Kopftransplantation, die von einem internationalen Expertenteam an der medizinischen Universität der chinesischen Stadt Harbin durchgeführt werden soll, stehe bevor, versicherte Canavero. Ein Versuch an Leichen habe nur 18 Stunden gedauert statt wie veranschlagt 36 Stunden. Näher äußerte er sich dazu nicht und verwies auf den Leiter des Teams, Ren Xiaoping, der wohl in einigen Tagen Details nennen werde.
So blieb vorerst auch unbekannt, welcher Patient sich der von Experten als unethisch kritisierten Transplantation unterziehen wird. Viele internationale Experten würden Teil des Teams sein, Namen dazu nannte Canavero aber nicht und begründete dies damit, dass er diese Mediziner nicht diskreditieren wolle.