Polizei sprengt Drogenring „Familien-Clan“
Wien Über 100 Festnahmen in vier Ländern – 76 davon in Österreich – 35 Kilo Heroin und kleinere Mengen anderer Drogen sichergestellt: Das ist die Bilanz der Operation „Triest“, die im August abgeschlossen worden ist. Innenminister Wolfgang Sobotka sprach am Dienstag von einem „großen Erfolg“. Die Operation nahm im Jahr 2013 ihren Anfang, als im Hafen von Triest ein Türke mit kurdischen Wurzeln mit zwei Kilogramm Heroin festgenommen worden ist, der seinen Wohnsitz im Burgenland hatte. Auf Ansuchen von Italien wurden danach die Ermittlungen aufgenommen. Die Kriminalisten stießen schnell auf eine kurdisch-türkische Organisation, die sich offenbar „Familien-Clan“ nannte und deren Mitglieder sich zumeist als Asylwerber oder illegal im Land aufhielten. Die weiteren Mittäter hielten sich in der Türkei, Italien, der Schweiz, Deutschland und Polen auf. Sie handelten laut Polizei mit Heroin und Kokain samt Streckmitteln sowie Cannabis. Der Straßenverkaufswert der Drogen betrug demnach mehr als vier Millionen Euro. Weiters wurden rund 165.000 Euro in bar, mehrere verbotene Waffen und gefälschte deutsche und bulgarische Dokumente beschlagnahmt.
Gegen die Täter wurden zahlreiche Anzeigen wegen Suchtmittelhandels, Geldwäsche und Urkundenfälschung erstattet. Außerdem wurden Anzeigen nach dem Waffengesetz und Tatbeständen gegen Leib und Leben erstattet.